Aufgaben-Set

Klimanotstand und Digitalisierung

Max Martens

CC BY-SA 4.0 / Medienradar, 02/2023

In Bezug auf die Umwelt erleben wir gerade eine umfassende Krise: u.a. ein massives Aussterben von Arten, Rückgang der Biodiversität, Desertifizierung und damit Zunahme von unbewohnbaren Landstrichen. Die Klimakrise – oder besser: der zugrundeliegende Klimanotstand – wird Schüler:innen in ihrem Leben stark betreffen. Eine positive Veränderung kann gelingen, wenn alle Bereiche den Klimaschutz mitdenken. Ein entscheidender Faktor bei der Energie-, Ernährungs- und Verkehrswende liegt im verantwortungsvollen Umgang mit der Digitalisierung. Dabei kann diese sowohl als Ursache für die Klimakrise als auch als Chance für einen Wandel begriffen werden. 

Im vorliegenden Aufgaben-Set geht es um ein besseres Verständnis des Klimanotstands und die Entwicklung von Handlungsoptionen. Die Unterrichtsvorschläge gehen dabei von der Annahme aus, dass der menschengemachte Klimanotstand nicht nur ein Thema unter vielen möglichen ist, sondern eine Bildungsdimension, so wie es etwa Menschenrechte und Demokratie sind. Diese Dimension kann nicht erschöpfend behandelt werden, sondern sollte immer wieder in verschiedenen Fächern und Kontexten einbezogen werden.

Verschiedene Teilaspekte sollten als Spannungsfelder verstanden werden, die je nach Stand und Haltung der Lerngruppe eine andere Schwerpunktsetzung benötigen, so z. B. die Frage nach der Verantwortung (persönliche Verantwortung, systemische Verantwortung und „Hauptverursacher“) oder die Frage nach dem persönlichen Umgang mit dem Klimanotstand (z. B. Engagement für Klimaschutz oder Angst vor einer ungewissen Zukunft).

Zielgruppe:
Fächeranbindung:

Die hier vorgestellten Aufgaben zielen darauf ab, ein grundlegendes Verständnis der menschengemachten Klimakrise sowie der Auswirkungen auf die Umwelt zu entwickeln, seine mediale Repräsentation zu analysieren und zu beurteilen und eine eigene Haltung zu entwickeln.

Die einzelnen Klapp-Themen sind als Module zu verstehen, die in beliebiger Reihenfolge genutzt und ggf. dem Leistungs- und Wissensstand der Lerngruppe angepasst werden können.

Kompetenzen & Ziele:

  • Diskutieren, Meinungen und Erfahrungen austauschen, sich begründet positionieren

Die Schüler:innen können

  • Faktoren benennen, an denen die Veränderung durch die Klimakrise sichtbar werden,
  • in Grundzügen erläutern, wie das Verhalten von Menschen das Klima beeinflusst,
  • begründen, warum Klimaschutz (z. B. durch Energieeinsparung) notwendig ist.

Material:

  • Methodenkarten
  • Beamer/Smartboard für Videos
  • Arbeitsblatt
  • Plakate

Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

Der hier vorgeschlagene Ablauf bezieht sich auf Lerngruppen, die sich bislang noch wenig mit dem Thema Klimawandel auseinandergesetzt haben, aber dennoch Vorwissen mitbringen.

Einstieg
An der Tafel wird zunächst die „Leitfrage“ notiert: Was hat die Klimakrise mit mir zu tun? Um die Leitfrage zu klären, sollte zunächst ein Grundverständnis von der Klimakrise erworben werden.  An die Tafel kommt unter die Leitfrage nun die Überschrift: Die menschengemachte Klimakrise. Die Schüler:innen werden in Kleingruppen (2-3 Schüler:innen) aufgefordert, Begriffe auf Karten zu schreiben, die zur Klimakrise gehören. Die Karten werden beim Aufhängen von den Schüler:innen grob sortiert (Cluster).

Erarbeitung (Variante 1 - Wenn noch wenig Wissen/Vorerfahrung mit der Klimakrise vorhanden ist)
Anhand eines Films soll die Lerngruppe den Treibhauseffekt als Basis der menschengemachten Klimakrise herausarbeiten sowie erste Ideen für das Einsparen von Treibhausgasen sammeln.

Die Hälfte der Kleingruppen (A) erhält den Beobachtungsauftrag, Notizen zum Treibhauseffekt zu machen. Die andere Hälfte der Kleingruppen (B) soll Gründe für den hohen menschengemachten Treibhausausstoß sammeln. 

Das im Video vermittelte Wissen kann durch ein Arbeitsblatt gesichert werden. 

ARBEITSBLATT_Treibhauseffekt_1   W    P

Erarbeitung (Variante 2 - für Schüler:innen die sich schon intensiver mit der Klimakrise auseinandergesetzt haben) 
Anhand eines Films soll die Lerngruppe den Treibhauseffekt als Basis der menschengemachten Klimakrise herausarbeiten sowie erste Ideen für das Einsparen von Treibhausgasen sammeln.

Die Hälfte der Kleingruppen (A) erhält den Beobachtungsauftrag, Notizen zum Treibhauseffekt zu machen. Die andere Hälfte der Kleingruppen (B) soll Gründe für den hohen menschengemachten Treibhausausstoß sammeln. 

Das im Video vermittelte Wissen kann durch ein Arbeitsblatt gesichert werden. 

ARBEITSBLATT_Treibhauseffekt_2   W  P

Sicherung für beide Varianten
Die Kleingruppen A sollen nun jeweils ein Schaubilder erstellen, in denen der Treibhauseffekt mit Ursache und Wirkung dargestellt wird.
Die Kleingruppen B sollen nun jeweils ein Werbeplakat erstellen, mit dem für die Einsparung von Treibhausgasen durch bestimmte, konkrete Handlungen geworben wird.

Die Kleingruppen stellen ihr Plakate vor und erhalten kurzes Feedback.

Beispielhaft sollte eines der Plakate einer der Kleingruppen A herausgehoben werden, um genauer zu untersuchen, wie es den Treibhauseffekt darstellt und ggf. Verbesserungen umzusetzen. Ziel sollte es sein, dass die Schüler:innen ein Schaubild in ihr Heft übertragen.
Zusätzlich kann noch einmal auf die im Einstieg gesammelten Begriffe geblickt werden:
Finden sich die gesammelten Begriffe im Schaubild wieder? Gibt es welche, die noch darüber hinausgehen und vielleicht für weitere Unterrichtseinheiten als Thema benutzt werden können? 

Ein Plakat der Kleingruppen B sollte ebenfalls beispielhaft herausgehoben werden. Hier kann eine Diskussion eröffnet werden:

  • Wozu ist die Energieeinsparung nötig?
  • Können wir die Energieeinsparung wirklich umsetzen?
  • Wie groß wäre der Effekt? (Vorbereitung auf die folgende Unterrichtseinheit A2)
  • Gibt es andere Methoden/Ideen für Energieeinsparung?

Mögliche Hausaufgabe
Interviews mit Eltern oder Großeltern:
Was hat sich hinsichtlich der Temperatur und der Artenvielfalt innerhalb ihres Lebens verändert?
Den Schüler:innen sollten beispielhafte Fragen mitgegeben werden. Sie sollten ermutigt werden, auch eigene zu entwickeln und die Antworten der Eltern oder Großeltern zu notieren. Beispielhafte Fragen:

  • Hat sich der Winter verändert im Vergleich zu der Zeit, als du noch ein Kind warst?
  • Hat sich der Sommer verändert im Vergleich zu der Zeit, als du noch ein Kind warst?
  • Es heißt, dass es vor 30 Jahre noch viele Insekten an der Windschutzscheibe eines Autos gab, wenn man länger über die Autobahn gefahren ist. Stimmt das?
  • Kannst du noch andere Fälle beschreiben, bei denen du in deiner Kindheit viele Insekten wahrgenommen hast und heute nicht mehr?
  • Nutzt ihr heute mehr Energie als zu der Zeit, als ihr jünger wart? In welchen Bereichen habt ihr weniger Energie genutzt als heute?

Downloadbereich:

ARBEITSBLATT_Treibhauseffekt_1   W   P

ARBEITSBLATT_Treibhauseffekt_1_Auflösung   W   P

ARBEITSBLATT_Treibhauseffekt_2   W  P

Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
Artikel: Klimakompetenz stärken: Aufgeben ist keine Option!
Artikel: Jenseits der Kindeskinder

 

Kompetenzen & Ziele:

  • Diskutieren, Meinungen und Erfahrungen austauschen, sich begründet positionieren

Die Schüler:innen können

  • benennen, welche Faktoren zu einem hohen ökologischen Fussabdruck führen,
  • erläutern, warum es in Deutschland schwierig ist, seinen ökologischen Fußabdruck zu senken,
  • politische Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks diskutieren. 

Material:

  • Beamer/Smartboard 
  • digitale Endgeräte (Smartphone/Tablet)

Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

Diese Unterrichtseinheit soll den Zusammenhang zwischen unserem Lebensstil und den Auswirkungen auf Klima und Umwelt nachvollziehbar machen. Um das Thema handhabbar zu machen, steht der individuelle Konsum im Vordergrund. Die Schüler:innen sollen so ein Bewusstsein für die Klima- und Umweltauswirkungen von Konsumentscheidungen entwickeln bzw. vertiefen. Dabei gilt es einerseits hervorzuheben, dass Veränderungen im Lebensstil von größeren Menschengruppen durchaus einen Einfluss haben. Andererseits sollte betont werden, dass politische Entscheidungen notwendig sind, um Klimaziele zu erreichen.

Einstieg
Der Einstieg soll den Schüler:innen auf einen abstrahierenden und doch ganzheitlichen Blick auf die Erde lenken. Dazu werden zwei Bilder benutzt und die Geschichte dazu kurz erzählt.

Bild 1:
Earthrise von Bill Anders (Apollo 8, 24. Dezember 1968)

Am 21. Dezember 1968 startete mit „Apollo 8“ der erste bemannte Flug zum Mond. Erstmals sahen Menschen den Mond von der Rückseite.
Am 24. Dezember 1968 nahm der Astronaut Bill Anders auf, wie die Erde aus der Sicht vom Mond „aufging“. Das Bild wurde schlagartig berühmt.

Bild 2:
Titelbild der Buchveröffentlichung „Grenzen des Wachstums“ von 1972

Nur drei Jahre später, 1972, erschien das Buch Die Grenzen des Wachstums, in dem der Club of Rome auf die Gefahren des weiteren (Wirtschafts-)Wachstums hinwies.

ARBEITSBLATT_Wie viele Planeten   W   P

Das Arbeitsblatt fordert die Schüler:innen auf, das Buchcover zu deuten und dann in einer Partnerarbeit auf die Klimakrise zu beziehen.

Einzelne Ergebnisse können beispielhaft im Plenum besprochen werden.

Erarbeitung
Die Schüler:innen prüfen mit einem digitalen Endgerät ihren ökologischen Fußabdruck durch den Fußabdrucktest von Brot für die Welt. In der Auswertung des Tests erscheinen mehrere Erdkugeln, die deutlich machen, dass wir über unsere Kapazitäten leben. 

ARBEITSBLATT_ökologischer Fußabdruck   W   P

Die Lehrkraft kann drei große Erdkugeln an die Tafel zeichnen und eine Skala darunter, auf der die Schüler:innen ihr Ergebnis eintragen. Auffälligkeiten in den Ergebnissen sollten im Plenum besprochen werden. 

Auf einer Tafelseite können zusätzlich Ideen für Verbesserungen des eigenen ökologischen Fußabdrucks gesammelt werden.

Anschließend setzen sich die Schüler:innen mit den Gründen für den hohen Fußabdruck in Deutschland auseinander. Die Diskussion über politische Veränderungsmöglichkeiten (Aufgabe 4 des Arbeitsblatts ) kann im Plenum fortgesetzt werden.

Mögliche weitere Schritte
Um die Frage der Verantwortung weiter zu vertiefen und deutlich zu machen, dass ein Individuum nur bedingt Verantwortung an der Klimakrise trägt, kann die Aufgabe A3 aus den Klassenstufen 9/10 durchgeführt werden. Dort wird mit einem Ausschnitt aus Luisa Neubauers 1,5 Grad Klima-Podcast, Episode 3 Ökotipps, mit denen wir das Klima retten… nicht! gearbeitet.

Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe
Möglich ist es, eine Untersuchung von Energieeinsparung an der Schule anzuschließen. Die 50 Tipps zum Klimaschutz an Schulen aus Kleines Handbuch Klimaschutz können dafür verwendet werden. 

Downloadbereich:

ARBEITSBLATT_Wie viele Planeten    W  P

ARBEITSBLATT_Ökologischer Fußabdruck  W  P

Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
Artikel: Die Ökologie der digitalen Gesellschaft
Artikel: Jenseits der Kindeskinder

Kompetenzen & Ziele:

  • Überprüfung der eigenen CO2-Bilanz
  • Alternative Handlungen überprüfen und diskutieren

Die Schüler:innen können

  • benennen, welche Faktoren zu einem hohen digitalen Fußabdruck und zu einer hohen CO2-Bilanz der Ernährung führen,
  • erläutern, wie der digitale Fußabdruck und die CO2-Bilanz der Ernährung gesenkt werden kann,
  • diskutieren, welches die besten Mittel sind, um die CO2-Bilanz zu reduzieren.

Material:

  • Beamer/Smartboard
  • digitale Endgeräte (Smartphone/Tablet)

Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

Diese Unterrichtseinheit baut auf der vorangegangenen auf und kann als Ergänzung dienen.
Nun geht es darum, einzelne Teile des ökologischen Fußabdruckes genauer in den Blick zu nehmen: den digitalen Fußabdruck und die CO2-Bilanz der Ernährung. Beides können Schüler:innen relativ gut selbst beeinflussen, so dass der Zusammenhang zwischen unserem Lebensstil und den Auswirkungen auf Klima und Umwelt noch deutlicher gemacht werden kann. Auch hier gilt es einerseits hervorzuheben, dass Veränderungen im Lebensstil von größeren Menschengruppen durchaus einen Einfluss haben. Andererseits sollte betont werden, dass politische Entscheidungen notwendig sind, um Klimaziele zu erreichen.

Einstieg
Der folgende Einstieg basiert auf einer „Aufstellung“, bei der die Schüler:innen etwas von ihrem persönlichen Handygebrauch preisgeben. Sollte es in der Lerngruppe schwierig sein, so offen mit Privatem umzugehen, kann die Abfrage alternativ per Online-Tool (z.B. Edkimo) oder auf einer Tafel stattfinden, auf der jede:r (ggf. anonym) ein Kreuz bei den Antworten setzt.

Die Aufstellung könnte so aussehen: Die Lehrkraft legt fest, wo im Raum die unten aufgeführten Positionen „liegen“. Die Schüler:innen werden gebeten sich in der richtigen Reihenfolge im Raum zu positionieren, dazu müssen sie untereinander kurz absprechen, wie ihre Antwort lautet.

  1. Ich habe kein Handy <–> Ich habe schon mehrere Handys gehabt.
  2. Mein Handy ist nagelneu <–> Mein Handy nutze ich seit X (möglichst vielen) Jahren
  3. Wenn mein Handy kaputt ist, hole ich mir ein neues <–> Ich möchte mein Handy möglichst reparieren <–> Ich habe mein Handy schon einmal repariert (oder reparieren lassen)

Einzelne Schüler:innen können kurz zu ihrer Haltung interviewt werden. Im Anschluss kann die Leitfrage (Wie viele Smartphones sind für die Umwelt verträglich?) angeschrieben werden und kurz gemeinsam überlegt werden, was die Positionierungen mit dieser Frage zu tun haben.

Erarbeitung 1
Den Schüler:innen wird das Erklärvideo Die Klimabilanz deines Smartphones vorgespielt, um ihnen am Beispiel des Smartphones die unterschiedlichen Bereiche des CO2-Ausstoßes (Herstellung, Nutzung, Rechenzentren etc.) im Zusammenhang mit unserem Digitalkonsum näherzubringen.

Im Anschluss kann mit folgender Aufgabenstellung im DAB-Verfahren eine inhaltliche Auseinandersetzung stattfinden:

  1. Notiere, was du über den Ressourcen-Verbrauch des Smartphones erfahren hast (EA, 3 Minuten).
  2. Tausche dich mit Deinem Nachbarn zu dem Ressourcen-Verbrauch aus. Erklärt euch dabei, was ihr besonders überraschend und besonders problematisch findet (PA, 4 Minuten).
  3. Stellt im Plenum beispielhaft Ergebnisse vor und diskutiert, ob es Handlungsalternativen gibt.

Erarbeitung 2 – Den eigenen digitalen Fußabdruck reflektieren
Die Schüler:innen sollen in Zweierteams ihren eigenen digitalen CO2-Fußabdruck mithilfe des Rechners vom Öko-Institut e.V. berechnen (Klick auf untenstehende Grafik).

Anmerkung: Um den eigenen digitalen Fußabdruck berechnen zu können, werden zunächst die relevanten Produkte und Services per Drag & Drop in das zweite Feld geschoben. Dort können sie dann durch einen Klick auf das jeweilige Symbol näher betrachtet und an die persönliche Nutzung angepasst (Stiftsymbol) werden. In dem rechten Feld erscheint der persönliche CO2- Fußabdruck. Klickt man auf das jeweilige Produkt oder den jeweiligen Service, wird die Klimabelastung noch in „Nutzung“ und „Herstellung“ aufgefächert. Es bietet sich an, dass die Lehrkraft kurz die Funktionen über einen Beamer/Smartboard vorführt. Weiterführende Informationen zu dem Rechner finden sich auch im Beitrag Zahlen/Fakten: Der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte.

Während der Durchführung bekommen die Schüler:innen folgenden Beobachtungsauftrag:

  • Welche Nutzungsverhalten fallen besonders überraschend oder stark ins Gewicht?
  • Gibt es einfache Möglichkeiten, die eigene CO2-Bilanz zu verbessern?

Anmerkung: Das folgende Arbeitsblatt enthällt sowohl die Bearbeitung des eigenen digitalen Fußabdrucks als auch für die Bearbeitung des eigenen ernährungsbedingten Fußabdrucks (Erarbeitung 3). Die Schüler:innen sollen zunächst die Beobachtungsaufträge und die Fragen 1-3 behandeln. Während der Erarbeitung 3 (Ernährung) werden dann die Fragen 4-5 beantwortet. 

ARBEITSBLATT CO2-Fußabdruck durch Medien und Ernährung   W   P 

Für die Auswertung kann auf der Tafel eine Skala gezeichnet werden, welche die ca. 11 Tonnen CO2-Ausstoß einer:s durchschnittlichen Deutschen symbolisiert. Einzelne Schüler:innen können nun ihre Ergebnisse vorstellen und eintragen, welchen Anteil an den durchschnittlichen 11 Tonnen ihr digitales Verhalten ausmacht.

In der Auswertung sollte möglichst deutlich werden, welches Nutzungsverhalten sich besonders stark auf den digitalen Fußabdruck auswirkt. So wiegt die häufige Anschaffung von Smartphones sich z.B. schwerer aus als eine zeitlich längere Gerätenutzung pro Tag. Bei einer Spielekonsole wiederum ist es andersherum. Um solche Besonderheiten deutlich zu machen können die vorbereiteten Zahlen/Fakten: Der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte hinzugezogen werden.

In der Besprechung kann jeweils ein klimaschonenderes Verhalten abgeleitet und festgehalten werden (z.B. „Smartphones möglichst lange nutzen“).

Erarbeitung 3 - Den CO2-Fußabdruck durch die eigene Ernährung reflektieren
Nun können die Schüler:innen den digitalen Fußabdruck mit der CO2-Bilanz ihrer Ernährung vergleichen (siehe Aufgabe 4 und 5 auf dem Arbeitsblatt).

ARBEITSBLATT CO2-Fußabdruck durch Medien und Ernährung   W   P

Dazu besuchen die den CO2-Rechner für Ernährung des Umweltbundesamtes. Die Lehrkraft zeichnet eine weitere Skala, die die 11 Tonnen CO2-Ausstoß einer/eines durchschnittlichen Deutschen symbolisiert. Einzelne Schüler:innen können nun ihre Ergebnisse vorstellen und eintragen, welchen Anteil an den durchschnittlichen 11 Tonnen ihre Ernährung ausmacht. Abschließend sollte im Plenum verglichen werden, was einen stärkeren Einfluss auf die persönliche CO2-Bilanz hat. Darüber hinaus sollte diskutiert werden, wie die CO2-Bilanz verbessert werden kann.

Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe zur Vertiefung:
Die Schüler:innen stellen Projekte und Initiativen vor, die durch die Digitalisierung erst ermöglicht oder aber besser verbreitet werden und einen positiven Effekt auf Klima, Umwelt und das menschliche Miteinander haben. Darunter könnte fallen:

  1.  digitale Vernetzungen in der Nachbarschaft
  2.  Informationen zu nachhaltigen Initiativen (wie beispielsweise Repair-Café Angebote oder Lebensmittelpunkte)
  3.  DIY-Tutorials
  4.  Social-Media-Kanäle und Hashtags. Eine Auswahl hierzu ist in der Playlist: Medienauftritte zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit zu finden.

Downloadbereich:

ARBEITSBLATT CO2-Fußabdruck durch Medien und Ernährung   W   P
Digitaler CO2-Fußabdruck
CO2-Rechner für Ernährung des Umweltbundesamtes
Erklärvideo: Die Klimabilanz deines Smartphones

Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
Zahlen/Fakten: Der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte
Interview: „Aus der Not eine Tugend machen“
Playlist: Medienauftritte zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit
Artikel: Grün ist eine profitable Farbe

Die hier vorgestellten Aufgaben zielen darauf ab, ein grundlegendes Verständnis der menschengemachten Klimakrise sowie der Auswirkungen auf die Umwelt zu entwickeln, seine mediale Repräsentation zu analysieren und zu beurteilen und eine eigene Haltung zu entwickeln.

Die einzelnen Klapp-Themen sind als Module zu verstehen, die in beliebiger Reihenfolge genutzt und ggf. dem Leistungs- und Wissensstand der Lerngruppe angepasst werden können.

Kompetenzen & Ziele:

  • Diskutieren, Meinungen und Erfahrungen austauschen, sich begründet positionieren

Die Schüler:innen können

  • Faktoren benennen, an denen die Veränderung durch die Klimakrise sichtbar werden,
  • in Grundzügen erläutern, wie das Verhalten von Menschen das Klima beeinflusst,
  • begründen, warum Klimaschutz (z. B. durch Energieeinsparung) notwendig ist.

Material:

  • Methodenkarten
  • Beamer/Smartboard für Videos
  • Plakate
  • ggf. Edkimo (Online-Feedback-Tool) o. ä.

Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

Im Folgenden wird eine Möglichkeit für einen kurzen Einstieg in die „Klimakrise“ vorgestellt, um in den weiteren vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten vor allem auf den Umgang von Individuum und Gesellschaft mit dem Klimanotstand einzugehen. Die komplexe Wirkungsweise des Klimanotstands ist damit keineswegs erschöpfend behandelt und sollte noch weiter thematisiert werden.

Einstieg
Es bietet sich an, mit einer Abfrage zum Verhalten der Schüler:innen in Bezug auf die Klimakrise zu starten. Einerseits zur Öffnung des subjektiven Konzeptes, andererseits, um einen Eindruck der Haltung in der Lerngruppe zu gewinnen und entsprechend den weiteren Stundenverlauf zu gestalten. Folgende Aussagen können entweder an der Tafel notiert (dann kreuzen die Schüler:innen individuell mit Kreide an) oder über eine Online-Umfrage (z. B. mit Edkimo) bewertet werden.

  • Ich habe Angst vor den Folgen der Klimakrise.
  • Ich bin wütend über die Klimakrise.
  • Ich verzichte in meinem Alltag auf bestimmte Produkte aus Gründen des Klimaschutzes (z. B. weit gereiste Lebensmittel, Fleisch o. ä.).
  • Ich achte in meinem Alltag auf den Energieverbrauch (z. B. Licht auszuschalten, Ladegeräte vom Netz zu nehmen, Geräte nachts auszuschalten, Heizungen zu regulieren, …).
  • Ich achte bei Reisen auf den CO2-Ausstoß (z. B. wenig Flugreisen).
  • Ich engagiere mich bei Klimaprotesten (z. B. Fridays for Future).
  • Ich überzeuge andere, nachhaltiger zu leben.

Die Schüler:innen antworten auf einer Skala von „Trifft voll zu“ in ca. fünf Abstufungen bis „Trifft überhaupt nicht zu“. 

Über die Ergebnisse kann kurz im Plenum gesprochen werden. Es bietet sich an, Auffälligkeiten zu benennen und gemeinsam eine Erklärung dafür zu suchen. Es sollte darauf geachtet werden, dass niemand preisgeben muss, wie er:sie sich positioniert hat.

Erarbeitung, Variante 1 (Wenn noch wenig Wissen/Vorerfahrung mit der Klimakrise vorhanden ist)
Der folgende Film gibt einen kurzen Überblick über den Treibhauseffekt, die schädlichen Treibhausgase, Sektoren mit hohen Emissionen und Möglichkeiten zur Änderung.

Mithilfe des Arbeitsblattes kann das Gelernte überprüft werden.

ARBEITSBLATT_UBA-Erklärfilm    WORD  PDF

Das Arbeitsblatt kann kurz gemeinsam besprochen werden. Dabei sollte der Fokus darauf gelegt werden, welche Veränderungen sinnvoll und nötig sind. An der Tafel bzw. auf dem Smartboard können Ideen gesammelt werden, wie die Schüler:innen unterstützend dazu beitragen könnten, damit die Veränderungen erreicht werden. 

Sicherung
Sinnvoll ist ein Austausch im DAB-Verfahren (Denken, Austauschen, Besprechen).

  • Denken: Zunächst sollen die Schüler:innen in ca. 5 Minuten in einem Fließtext aufschreiben, wo sie Hoffnung sehen und wie sie sich als junge Menschen einbringen können.
  • Austauschen: Im Austausch-Prozess teilen jeweils zwei Schüler:innen ihre Ideen und schreiben mindestens eine davon auf eine Karte.
  • Besprechen: Im Besprechungs-Prozess werden die Karten vorne an der Tafel gesammelt und geclustert. Einzelne Karten können beispielhaft besprochen werden.

Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe
Margret Rasfeld, Gründerin der Initiative Schule im Aufbruch, hat das Format Frei Day entwickelt: vier Wochenstunden dienen bewertungsfrei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in freier Projektarbeit der Schüler:innen. Hier gibt es Informationen zu dem Projekt und Unterstützung bei der Einführung an der eigenen Schule: https://frei-day.org 

Auch in abgeschwächter Form lässt sich der Frei Day durchführen, indem beispielsweise den Schüler:innen ein bestimmter Zeitraum zur Verfügung gestellt wird, um ein Projekt zu den Nachhaltigkeitszielen umzusetzen. Als Einstieg können z. B. die Nachhaltigkeitsziele in der Klasse verteilt werden, sodass jede:r ein Plakat zu einem der Ziele erstellt, um dieses vorzustellen: https://unric.org/de/17ziele/ 

Downloadbereich:

ARBEITSBLATT_UBA-Erklärfilm    WORD  PDF

ARBEITSBLATT_UBA-Erklärfilm_Lösungsbogen    WORD  PDF

Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
Artikel: Klimakompetenz stärken: Aufgeben ist keine Option!
Artikel: Jenseits der Kindeskinder
Playlist: Medienauftritte zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit

Kompetenzen & Ziele:

  • Online-Rechner anwenden, diskutieren, Werbekampagne entwickeln

Die Schüler:innen können

  • darstellen, welches Nutzungsverhalten von technischen Endgeräten weniger stark zur Klimakrise beiträgt,
  • Plakate entwickeln, die gezielt junge Menschen in ihrem Nutzungsverhalten ansprechen.

Material:

  • Beamer/Smartboard
  • Digitale Endgeräte (Smartphones/iPads/Tablets)
  • Plakate/Papier für Skizzen

Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

Die vorliegende Unterrichtsstunde widmet sich der Frage, inwieweit das Nutzungsverhalten in Bezug auf Smartphones, Laptops und digitale Angebote zur Klimakrise beitragen bzw. wie ein ressourcenschonenderes Verhalten aussehen kann. 

Einstieg
Zu Beginn sollte kurz auf die durchschnittliche CO2-Bilanz eines in Deutschland lebenden Menschen verwiesen werden: 11,17 Tonnen CO2-Äquivalent (in diese Maßeinheit werden zur Vereinheitlichung der Klimawirkung die unterschiedlichen Treibhausgase einbezogen) erzeugt ein Mensch im Schnitt pro Jahr in Deutschland. Weltweit liegt der Schnitt bei 4,5 Tonnen CO2-Äquivalent. Um das 1,5° C-Ziel zu erreichen, dürfte jeder Mensch höchstens 1,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr verbrauchen.

Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche CO2-Emission unserer Digitalnutzung und kann als Einstieg genutzt werden, um über den digitalen Fußabdruck zu sprechen:

Die Grafik kann mit den Schüler:innen gemeinsam analysiert und ausgwertet werden, zum Beispiel mit folgenden Fragestellungen:

  • Was überrascht dich?
  • Was denkst du, warum die Herstellung einen so großen Anteil ausmacht?
  • An welchen Stellen könnte man deiner Meinung nach CO2 einsparen?

Im nächsten Schritt wird den Schüler:innen das Erklärvideo: Die Klimabilanz deines Smartphones vorgespielt, um ihnen am Beispiel des Smartphones die unterschiedlichen Bereiche des CO2-Ausstoßes (Herstellung, Nutzung, Rechenzentren etc.) im Zusammenhang mit unserem Digitalkonsum näherzubringen.

Im Anschluss kann mit folgender Aufgabenstellung im DAB-Verfahren eine inhaltliche Auseinandersetzung stattfinden:

  1. Notiere, was du über den Ressourcen-Verbrauch des Smartphones erfahren hast (EA, 3 Minuten).
  2. Tausche dich mit deinem Nachbarn zu dem Ressourcen-Verbrauch aus. Erklärt euch dabei, was ihr besonders überraschend und besonders problematisch findet (PA, 4 Minuten).
  3. Stellt im Plenum beispielhaft Ergebnisse vor und diskutiert, ob es Handlungsalternativen gibt.

Mögliche Antworten können sein:

  • das Smartphone länger zu nutzen
  • kaputte Smartphones möglichst reparieren
  • fairer produzierte Smartphones nutzen (z.B. "Fairphone")
  • das Recht auf Reparatur politisch durchsetzen ...

Erarbeitung 1: Den eigenen digitalen Fußabdruck reflektieren
Die Schüler:innen sollen in Zweierteams ihren eigenen digitalen CO2-Fußabdruck mithilfe des Rechners vom Umweltbundesamt berechnen (Klick auf untenstehende Grafik).

Anmerkung: Um den eigenen digitalen Fußabdruck berechnen zu können, werden zunächst die relevanten Produkte und Services per Drag & Drop in das zweite Feld geschoben. Dort können sie dann durch einen Klick auf das jeweilige Symbol näher betrachtet und an die persönliche Nutzung angepasst (Stiftsymbol) werden. In dem rechten Feld erscheint der persönliche CO2-Fußabdruck. Klickt man auf das jeweilige Produkt oder den jeweiligen Service, wird die Klimabelastung noch in „Nutzung“ und „Herstellung“ aufgefächert.
Es bietet sich an, dass die Lehrkraft kurz die Funktionen über einen Beamer/Smartboard vorführt.

    Während der Durchführung bekommen sie folgenden Beobachtungsauftrag:

    • Welche Nutzungsverhalten fallen besonders überraschend oder stark ins Gewicht?
    • Gibt es einfache Möglichkeiten, die eigene CO2-Bilanz zu verbessern?

    Beispielhaft sollten Ergebnisse aus den Beobachtungsaufträgen gesammelt werden.
    In der Auswertung sollte möglichst deutlich werden, welches Nutzungsverhalten sich besonders stark auf den digitalen Fußabdruck auswirkt. So wiegt die häufige Anschaffung von Handys sich z.B. schwerer aus als eine zeitlich längere Gerätenutzung pro Tag. Bei einer Spielekonsole wiederum ist es andersherum. Um solche Besonderheiten deutlich zu machen, können die vorbereiteten Auswertungen aus dem Bereich Zahlen/Fakten: Der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte hinzugezogen werden. In der Besprechung kann jeweils ein klimaschonenderes Verhalten abgeleitet und festgehalten werden (z.B. „Handys möglichst lange nutzen“).

    Erarbeitung 2: Andere über Ideen zur Verbesserung des digitalen Fußabdrucks informieren
    Die Schüler:innen werden in vier Kleingruppen eingeteilt und bekommen die Aufgabe, sich anhand der Tipps (Playlist Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit digitalen Geräten) mit Möglichkeiten einer klimafreundlicheren Mediennutzung zu beschäftigen. Die Tipps werden in Gruppen aufgeteilt.

    Tipps, um digitale Geräte nachhaltiger zu nutzen

    Die Tipps können wie folgt aufgeteilt werden:
    Gruppe 1: Tipp 1 bis 4
    Gruppe 2: Tipp 5 bis 8
     

    Tipps zur nachhaltigen Nutzung internetbasierter Anwendungen

    Die Tipps können wie folgt aufgeteilt werden:
    Gruppe 3: Tipp 1 bis 4
    Gruppe 4: Tipp 5 bis 7

    Mithilfe des Arbeitsblattes setzen sich die Schüler:innen nun intensiv mit den Tipps auseinander, entscheiden sich dann für einen Tipp und entwickeln dazu eine Werbekampagne in Form eines Plakates. Alternativ können sie auch einen Werbefilm, einen Podcast o. ä. erstellen.

    ARBEITSBLATT_Werbekampagne digitaler Fußabdruck   W   P

    Am Ende der Stunde sollten erste skizzenhafte Plakatentwürfe im Plenum vorgestellt werden, die dann nach (ggf. gemeinsam festgelegten) Kriterien bewertet werden. Die Bewertung sollte beispielhaft diskutiert und begründet werden (z. B. welcher Plakat-Entwurf wurde als stark „emotional ansprechend“ gewertet und warum?).

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe
    Als Hausaufgabe könnte die Veränderung des eigenen Nutzungsverhaltens protokolliert und nach ca. einer Woche ausgewertet werden. Als Projekt könnten die Plakate weiterverfolgt, gezielt gelayoutet, gedruckt und für eine Schulkampagne genutzt werden.

    Downloadbereich:

    GRAFIK_Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils    PNG

    ARBEITSBLATT_Werbekampagne digitaler Fußabdruck    WORD  PDF

    Erklärvideo: Die Klimabilanz deines Smartphones
    Zahlen/Fakten: Der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte
    Playlist: Tipps zum nachhaltigen Umgang mit digitalen Geräten

    Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
    Artikel: Wölfe im Froschpelz
    Artikel: Grün ist eine profitable Farbe
    Interview: Aus der Not eine Tugend machen

    Kompetenzen & Ziele:

    • Podcast analysieren, diskutieren, recherchieren

    Die Schüler:innen können:

    • erläutern, warum ein Individuum nur bedingt Verantwortung an der Klimakrise trägt,
    • erläutern, wie positive Veränderungen in Bezug auf den Klimaschutz geschehen können, 
    • diskutieren, welche weiteren Maßnahmen förderlich für den Klimaschutz sind.

    Material:

    • Beamer/Smartboard
    • Digitale Endgeräte (Smartphones/iPads/Tablets)

    Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

    In dieser Unterrichtseinheit geht es um die Frage der Verantwortung für die Klimakrise. Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass dem einzelnen Individuum keine Hauptlast zugesprochen werden kann und darf. Die Schüler:innen erarbeiten sich ihre Position anhand eines Podcasts mit Luisa Neubauer und können selbst zum Thema recherchieren.

    Einstieg
    Jede:r notiert einen „Ökotipp“ (wie kann ich weniger CO2 verbrauchen?) und stellt diesen anschließend seinem:seiner Nachbar:in vor. Im Plenum werden beispielhaft zwei Ökotipps gesammelt, um dann die Leitfrage zu stellen: „Lässt sich mit Ökotipps das Klima retten?“ Die Frage kann kurz diskutiert werden.

    Erarbeitung
    Die Schüler:innen hören sich im Plenum die Podcast-Folge 3 Ökotipps, mit denen wir das Klima retten... nicht! (Podcast 1,5 Grad – der Klima-Podcast mit Luisa Neubauer) bis Minute 9:28 an und sollen zunächst die Vorderseite des folgenden Arbeitsblattes dazu bearbeiten.

    Hinweis: Es gibt drei verschiedene Varianten des Arbeitsblattes, da die Bearbeitung der Rückseite (siehe Vertiefung) arbeitsteilig erfolgen kann. Die Vorderseite ist bei allen Varianten gleich.

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast_A    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast_B    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast_C    WORD  PDF

    Zur Auswertung des Arbeitsblattes können im Plenum beispielhaft zwei bis drei Sätze aus Aufgabe 2 besprochen und ggf. auch angeschrieben werden.

    Vertiefung
    Auf der Rückseite der Arbeitsblätter finden die Schüler:innen einen Ausschnitt aus dem Transkript der Podcast-Folge 3 Ökotipps, mit denen wir das Klima retten... nicht! In den drei Arbeitsblatt-Varianten werden unterschiedliche Ausschnitte behandelt, die sich mit den Themen Greenwashing (Variante A), FCKW-Gase (Variante B) und CO2-Fußabdruck (Variante C) beschäftigen. Somit kann hier arbeitsteilig vorgegangen werden, zum Beispiel in Kleingruppen à 3 Schüler:innen.

    Im Plenum werden die drei Begriffe (Greenwashing, FCKW-Gase, CO2-Fußabdruck) definiert und diskutiert. Anschließend stellen die Gruppen ihre jeweiligen Rechercheergebnisse vor.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe zur Vertiefung
    Die eigene Recherche mit dem Ziel, sich in politische Prozesse einzubringen, kann fortgesetzt werden. Hierfür wären zwei Varianten denkbar:

    • Die Rechercheaufgabe auf der Rückseite des Arbeitsblattes (3c) wird zu Hause fortgesetzt. Die Ergebnisse werden größer aufbereitet und z. B. der Schulöffentlichkeit präsentiert.
    • Die Klasse sucht sich ein Thema aus der Rückseite des Arbeitsblattes heraus, das sie besonders spannend findet. Gemeinsam versuchen die Schüler:innen zu recherchieren, wie sie teilhaben können, z. B. indem sie eine bestimmte Petition unterstützen o. ä.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe zum Greenwashing
    Des Weiteren kann in einem Anschlussprojekt das Thema Greenwashing im Zusammenhang mit Medien genauer betrachtet werden. Hierfür können die Artikel Wölfe im Froschpelz sowie Grün ist eine profitable Farbe von David Assmann herangezogen werden. Anschließend bekommen die Schüler:innen die Hausaufgabe, über einen bestimmten Zeitraum Werbung (im Fernsehen, in Zeitschriften, im Internet) unter nachfolgender Fragestellung zu analysieren:

    Welche Bezeichnungen werden in der Werbung für Produkte verwendet, welche Versprechen werden gemacht, um einem Produkt ein grünes/ökologisches Image zu verleihen?

    Die Ergebnisse werden im Plenum ausgewertet und diskutiert. Im Zusammenhang mit der Auswertung wird der Frage nachgegangen, wie Konsument:innen Greenwashing von tatsächlichen ökologischen Produkten unterscheiden können.  

    Downloadbereich:

    Podcast-Folge 3 Ökotipps, mit denen wir das Klima retten... nicht! (Podcast 1,5 Grad – der Klima-Podcast mit Luisa Neubauer)

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast_A    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast_B    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast_C    WORD  PDF

    Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
    Artikel: Wölfe im Froschpelz
    Artikel: Grün ist eine profitable Farbe
    Zahlen/Fakten: Der ökologische Fußabdruck digitaler Geräte
    Playlist: Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit digitalen Geräten

    Die hier vorgestellten Aufgaben zielen darauf ab, ein grundlegendes Verständnis der menschengemachten Klimakrise sowie der Auswirkungen auf die Umwelt zu entwickeln, seine mediale Repräsentation zu analysieren und zu beurteilen und eine eigene Haltung zu entwickeln.

    Die einzelnen Klapp-Themen sind als Module zu verstehen, die in beliebiger Reihenfolge genutzt und ggf. dem Leistungs- und Wissensstand der Lerngruppe angepasst werden können.

    Kompetenzen & Ziele:

    • wissenschaftliche Daten erfassen und erklären, Sachtexte analysieren, diskutieren, sich begründet positionieren

    Die Schüler:innen können

    • Faktoren benennen, an denen die Veränderungen durch die Klimakrise sichtbar werden,
    • in Grundzügen erläutern, wie das Verhalten von Menschen das Klima beeinflusst,
    • diskutieren, wie Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden können.

    Material:

    • Beamer/Smartboard
    • digitale Endgeräte (Smartphones/iPads/Tablets)
    • ggf. ONCOO (Online-Tool für kooperatives Lernen)

    Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

    Im Folgenden wird eine Möglichkeit für einen kurzen Einstieg in die „Klimakrise“ vorgestellt, um in den weiteren vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten vor allem auf den Umgang von Individuum und Gesellschaft mit der Klimakrise einzugehen. Die komplexe Wirkungsweise der Klimakrise ist damit keineswegs erschöpfend behandelt und sollte noch weiter thematisiert werden.

    Einstieg
    Die vorliegende Unterrichtseinheit geht davon aus, dass bereits Vorwissen sowie eine Haltung zur Klimakrise besteht. Daran kann angeknüpft werden. Mithilfe von ONCOO (Online-Tool für kooperatives Lernen) wird eine „Zielscheiben“-Umfrage mit folgenden Aussagen (= Aspekte) und 5 Bewertungsstufen erstellt:

    • Ich kann mir erklären, wie der Treibhauseffekt zur Klimakrise beiträgt.
    • Die Klimakrise bereitet mir Sorgen.
    • Ich finde es wichtig, zum Klimaschutz beizutragen, wo ich kann.
    • Ich gehe regelmäßig zu Klimaprotesten. 
    • Ich kenne mich mit „Kipppunkten“ in Bezug auf das Klima aus.

    Je nachdem, wie die Ergebnisse ausfallen, können einzelne Punkte kurz im Plenum diskutiert werden.

    Erarbeitung: Wissen zur Klimakrise
    Anhand des Vortrags: Die unterschätzte Klimakrise von Prof. Stefan Rahmstorf, Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), soll die Lerngruppe ihr Wissen über die Klimakrise vertiefen und üben, mit wissenschaftlichen Daten zu argumentieren.

    Es werden vier Expert:innengruppen gebildet, die zu folgenden Grafiken arbeiten :

    1. Treibhausgasmengen in der Atmosphäre (ab Minute 0:55)
    2. „Warming Stripes“ des britischen Klimaforschers Ed Hawkins (ab Minute 1:50)
    3. Globale Temperatur seit der letzten Eiszeit (ab Minute 5:05) → zusätzlich die Begriffe „Holozän“ und „Anthropozän“ kurz erläutern
    4. Anstieg des Meeresspiegels (ab Minute 11:55)

    Anschließend werden folgende Aufgaben erarbeitet:

    1. Erläutern Sie die Grafik und ihre Bedeutung im Kontext der Klimakrise. Erklären Sie dabei auch wichtige Fachbegriffe.
      Die Erarbeitung sollte zunächst in Einzelarbeit, dann im Austausch in der Expert:innengruppe erfolgen.
    2. Bilden Sie gemischte Gruppen (mind. 1 Person aus jeder Expert:innengruppe) und erläutern Sie sich gegenseitig die Grafiken. Diskutieren Sie, mit welcher Grafik / mit welchen Informationen am besten eine Aufklärungskampagne an der Schule beginnen sollte.

    Vertiefung: Klimakrise anerkennen
    Anhand eines Textausschnittes von Naomi Klein Die Entscheidung · Kapitalismus vs. Klima beschäftigt sich die Lerngruppe mit der Frage, was einer Handlungsänderung – individuell wie gesellschaftlich – entgegensteht.

    Das Arbeitsblatt ist auf deutsch und auf englisch bereitgestellt.
    ARBEITSBLATT_Naomi Klein_Die Entscheidung    W  P
    ARBEITSBLATT_Naomi Klein_This changes everything    W  P

    Zur Sicherung können einzelne Aufgabenteile anschließend besprochen werden.

    Vor allem aber sollte diskutiert werden, inwiefern die „Klimaleugnung“ etwas ist, was die Schüler:innen ebenfalls kennen oder beobachtet haben.
    Damit kann auf die Leitfrage Bezug genommen werden („Lässt sich die Klimakrise aufhalten?“), die nun nicht nur technisch, sondern in Bezug auf die Veränderbarkeit von Individuum und Gesellschaft diskutiert werden kann.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe zur Vertiefung:
    Den Schüler:innen kann folgende (Haus-)Aufgabe gestellt werden: Sammeln Sie Ideen, wie Ihre Schule zum Klimaschutz beitragen kann.
    Diese Liste mit Ideen des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) kann dabei helfen.

    Möglich wäre auch eine projektorientierte Umsetzung. Dazu sollten zunächst Daten von den Schüler:innen erhoben werden (wie ist der Ist-Zustand? Z. B. wie sind die Temperaturen zu bestimmten Tageszeiten in den Räumen? etc).
    Anschließend sollten bestimmte Maßnahmen geplant (z.B. Wie kann das Heizen/Lüften verändert werden?), umgesetzt und in ihrer Wirkung überprüft werden.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe zur Mediennutzung:
    In Bezug auf den Stromverbrauch an Schulen sind in der Regel die Beleuchtung und danach die Mediennutzung (Computer, SmartBoard, Beamer etc.) die Bereiche mit dem höchsten Verbrauch (an Hamburger Schulen fallen z.B. 40 % des Stromverbrauches auf die Beleuchtung und 17 % auf die IT im Klassenraum). Schüler:innen können hier Regeln und Zuständigkeiten festlegen, um auf einen klimaschonenden Umgang mit der IT zu achten (z.B. den Beamer nicht dauerhaft laufen lassen, wenn er nur für ein Bild im Einstieg benutzt wird). Weitere Tipps kann man auch der Playlist Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit digitalen Geräten entnehmen. 

    Downloadbereich:

    Das Arbeitsblatt ist auf deutsch und auf englisch bereitgestellt.
    ARBEITSBLATT_Naomi Klein_Die Entscheidung    W  P
    ARBEITSBLATT_Naomi Klein_This changes everything    W  P

    Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
    Artikel: Klimakompetenz stärken: Aufgeben ist keine Option!
    Artikel: Jenseits der Kindeskinder

    Kompetenzen & Ziele:

    • Filmanalyse, diskutieren, sich begründet positionieren

    Die Schüler:innen können

    • erklären, wo in der Lebensmittelkette Verschwendung entsteht,
    • diskutieren, welche Methoden besonders geeignet sind, um Lebensmittelverschwendung zu verhindern.

    Material:

    • Beamer/Smartboard
    • Film Taste the Waste (als DVD oder Stream)

    Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

    Die vorgeschlagene Unterrichtseinheit untersucht den Umgang mit Lebensmitteln in unserer Gesellschaft. Die Stunde beginnt mit der persönlichen Frage, wie viele Lebensmittel im eigenen Haushalt weggeworfen werden, bezieht sich dann auf die gesellschaftlich-politische Bedeutung weggeworfener Lebensmittel, um schließlich den Grundstein für eigene Projekte zur Verbesserung zu legen.

    Einstieg
    Als Einstiegsimpuls kann auf die durchschnittliche jährliche Treibhausgasbilanz pro Person in Deutschland verwiesen werden:
    11,17 Tonnen CO2-Äquivalent (in diese Maßeinheit werden zur Vereinheitlichung der Klimawirkung die unterschiedlichen Treibhausgase einbezogen) erzeugt ein Mensch im Schnitt pro Jahr in Deutschland. Weltweit liegt der Schnitt bei 4,5 Tonnen CO2-Äquivalent. Um das 1,5° C-Ziel zu erreichen, dürfte jeder Mensch höchstens 1,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr verbrauchen.

    Der Anteil, der auf die Ernährung entfällt, beträgt rund 15 Prozent:

    Die Schüler:innen werden gebeten, abzuschätzen, wie viel kg Lebensmittel sie (in ihrer Familie pro Person) pro Woche und hochgerechnet pro Jahr wegwerfen. Dazu kann ein Tafelbild erstellt werden: links 0 kg pro Jahr pro Person, rechts 200 kg pro Jahr pro Person. Mit Kreide kann sich jede:r Schüler:in an der von ihm:ihr berechneten Stelle eintragen.

    Zum Vergleich: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berechnete für 2020, dass durchschnittlich 78 kg Lebensmittel pro Person und Jahr in den Privathaushalten in Deutschland weggeworfen wurden.

    Erarbeitung Taste the Waste:
    Der Dokumentarfilm Taste the Waste (R: Valentin Thurn, 2011, 88 Minuten) eignet sich gut für eine vertiefende Auseinandersetzung, da er Lebensmittelabfälle an verschiedenen Stellen der Lebensmittelkette thematisiert und auch Ansätze in verschiedenen Ländern zeigt, wie eine Verbesserung erreicht werden kann.

    Abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit werden nachfolgend drei Aufgabenvarianten vorgestellt, die sich entweder auf Teile des Films oder den gesamten Film beziehen.

    Variante 1 (die ersten 16 Minuten des Films Taste the Waste)
    Beobachtungsauftrag: Welche unterschiedlichen Positionen zum Umgang mit dem Verbrauch bzw. der Verschwendung von Lebensmitteln werden erzählt?

    Im DAB-Verfahren (Denken, Austauschen, Besprechen) können die Positionen anschließend gesammelt und diskutiert werden.

    Variante 2 (die ersten 40 Minuten des Films Taste the Waste)
    Beobachtungsauftrag: Welche Möglichkeiten zur Reduktion von oder zum produktiven Umgang mit Lebensmittelmüll werden vorgestellt?

    Der Filmausschnitt endet mit dem eingeblendeten Text: „Die Halbierung des Lebensmittelmülls würde ebenso viele Klimagase vermeiden wie die Stilllegung jedes zweiten Autos.“ (Minute 39:50) Im DAB-Verfahren können die von den Schüler:innen notierten Positionen anschließend gesammelt und diskutiert werden.

    Variante 3 (der gesamte Film Taste the Waste, ca. 88 Minuten)
    Beobachtungsaufträge:

    • Notieren Sie filmisch besonders prägnante Momente.
    • Notieren Sie Möglichkeiten zur Reduktion von oder zum produktiven Umgang mit Lebensmittelmüll, die Sie als besonders sinnvoll empfinden.

    Anschließend können die Schüler:innen in Kleingruppen mit folgendem Arbeitsauftrag eingeteilt werden:

    1. Einigen Sie sich auf drei Momente, die Sie als filmisch besonders prägnant empfunden haben. Diskutieren Sie, was sie zu filmisch prägnanten Momenten macht und inwiefern sie das Thema des Films verdeutlichen.
    2. Einigen Sie sich auf drei Möglichkeiten zur Reduktion von oder zum produktiven Umgang mit Lebensmittelmüll, die Sie als besonders sinnvoll empfinden. Diskutieren Sie, was genau daran besonders sinnvoll ist (z. B. Realisierungschancen, Einsparpotenzial, …).

    Anschließend können die Ergebnisse im Plenum vorgestellt und ggf. diskutiert werden.

    Sicherung für alle drei Varianten
    Zum Schluss sollen die Schüler:innen Stellung zur provokanten Leitfrage „Sollten weniger Lebensmittel in den Supermärkten stehen?“ nehmen.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe
    Gemeinsam können konkrete Ideen für das Engagement zur Reduktion von Lebensmitteln gesammelt werden. Beispielsweise:

    • informieren, wie Lebensmittel am besten haltbar bleiben und den Familienkühlschrank entsprechen sortieren und beschriften,
    • analysieren, welche Lebensmittel zu Hause besonders oft weggeschmissen werden und Gegenmaßnahmen wie z.B. Markierung des Öffnungsdatums treffen,
    • überprüfen, woher die gekauften Lebensmittel zu Hause kommen und andere Lieferwege suchen (z. B. solidarische Landwirtschaft),
    • sich in der Lebensmittelrettung engagieren,
    • die App Too good to go nutzen,
    • darauf achten, Lebensmittel regional und saisonal zu kaufen und entsprechende Rezepte austesten etc.

    Im Anschluss kann sich jede:r Schüler:in für eine der Ideen eintragen und in ca. 2–4 Wochen umsetzen. Die Umsetzung sollte dokumentiert und in der Schule (z. B. auch für andere Klassen) vorgestellt werden („Markt der Möglichkeiten“).

    Kompetenzen & Ziele:

    • Podcast analysieren, diskutieren, recherchieren

    Die Schüler:innen können:

    • erläutern, warum ein Individuum nur bedingt Verantwortung an der Klimakrise trägt,
    • die Bedeutung der Begriffe „Anthropozän“ und „Nachhaltigkeit“ diskutieren,
    • dazu Stellung nehmen, wie eine „Politik der Zukunft“ aussehen könnte.

    Material:

    • Beamer/Smartboard
    • Lautsprecher
    • Digitale Endgeräte (Smartphones/iPads/Tablets)
    • Plakate/Papier für Skizzen

    Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

    In dieser Unterrichtseinheit geht es um die Frage der Verantwortung für die Klimakrise. Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass dem einzelnen Individuum keine Hauptlast zugesprochen werden kann und darf. Die Schüler:innen erarbeiten sich ihre Position zunächst anhand eines Podcasts mit Luisa Neubauer. Darüber hinaus beschäftigen sie sich kritisch mit übergeordneten Konzepten wie dem „Anthropozän“, dem Begriff der „Nachhaltigkeit“ und einer „Politik der Zukunft“.

    Einstieg
    Jede:r notiert einen „Ökotipp“ (wie kann ich weniger CO2 verbrauchen?) und stellt diesen anschließend seinem:seiner Nachbar:in vor. Im Plenum werden beispielhaft zwei Ökotipps gesammelt, um dann die Leitfrage zu stellen: „Lässt sich mit Ökotipps das Klima retten?“ Die Frage kann kurz diskutiert werden.

    Erarbeitung
    Die Schüler:innen hören sich im Plenum die Podcast-Folge 3 Ökotipps, mit denen wir das Klima retten... nicht! (Podcast 1,5 Grad – der Klima-Podcast mit Luisa Neubauer) bis Minute 9:28 an und bearbeiten dazu folgendes Arbeitsblatt.

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast    WORD  PDF

    Zur Auswertung des Arbeitsblattes können im Plenum beispielhaft zwei bis drei Sätze aus Aufgabe 2 besprochen und ggf. auch angeschrieben werden.

    Vertiefung
    Die Schüler:innen lesen den Text Jenseits der Kindeskinder – Nachhaltigkeit im Anthropozän von Prof. Dr. Eva Horn und bearbeiten in Kleingruppen folgendes Arbeitsblatt, welches in zwei Varianten für eine arbeitsteilige Erarbeitung vorliegt:

    ARBEITSBLATT Eva-Horn_A    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Eva-Horn_B    WORD  PDF

    Der Text ist inhaltlich und argumentativ anspruchsvoll. Ggf. sollte das Textverständnis gesichert werden, indem bestimmte Schlüsselbegriffe gemeinsam geklärt werden (z. B. Anthropozän, soziale und ökonomische Gerechtigkeit etc.). Eva Horn reagiert in ihrem Text auf die politische und kulturelle Bedeutung des „Anthropozäns“ als neue geologische Epoche. Sie problematisiert die Verschleierung der Verantwortung für die Klimakrise und fragt sich, wie eine „Politik der Zukunft“ im Sinne einer sinnvollen „Nachhaltigkeit“ aussehen könnte. 

    Nach Bearbeitung der Arbeitsblätter können die Ergebnisse im Plenum vorgestellt und diskutiert werden.

    Für eine abschließende Diskussion kann auf die Leitfrage zurückgegriffen werden: „Lässt sich mit Ökotipps das Klima retten?“ Die Schüler:innen sollten nun in der Lage sein, die Frage auch im Kontext der Begriffe „Anthropozän“ und „Nachhaltigkeit“ sowie eventuell unter Verweis auf die UN-Nachhaltigkeitsziele abwägend zu beantworten.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe
    Margret Rasfeld, Gründerin der Initiative Schule im Aufbruch, hat das Format Frei Day entwickelt: vier Wochenstunden dienen bewertungsfrei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in freier Projektarbeit der Schüler:innen. Hier gibt es Informationen zu dem Projekt und Unterstützung bei der Einführung an der eigenen Schule: https://frei-day.org 

    Auch in abgeschwächter Form lässt sich der Frei Day durchführen, indem beispielsweise den Schüler:innen ein bestimmter Zeitraum zur Verfügung gestellt wird, um ein Projekt zu den Nachhaltigkeitszielen umzusetzen. Als Einstieg können z. B. die Nachhaltigkeitsziele in der Klasse verteilt werden, sodass jeder: ein Plakat, ein Video oder eine Fotoreihe zu einem der Ziele erstellt, um dieses vorzustellen: https://unric.org/de/17ziele/

    Downloadbereich:

    ARBEITSBLATT Klima-Podcast    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Eva-Horn_A    WORD  PDF

    ARBEITSBLATT Eva-Horn_B    WORD  PDF

    Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:
    Playlist: Medienauftritte zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit
    Podcast: „Es geht darum, dass Alle mitreden!“

    Kompetenzen & Ziele:

    • Medienkritik und Medienanalyse, Sachtextanalyse, diskutieren, recherchieren

    Die Schüler:innen können

    • die Funktion von Greenwashing anhand von Beispielen beschreiben,
    • erläutern, welche negativen aber unter Umständen auch positiven Effekte Greenwashing haben kann,
    • diskutieren, inwiefern ein beispielhaft gewähltes Unternehmen Greenwashing betreibt.

    Material:

    • Beamer/Smartboard
    • Digitale Endgeräte (Smartphone/iPad/Tablet)

    Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:

    Diese Unterrichtseinheit ist dem Thema „Greenwashing“ gewidmet. Das Ziel ist ein medienkritisches Bewusstsein der Schüler:innen im Hinblick auf die Selbstdarstellung von Unternehmen. Das Thema wird beispielhaft an dem Konzern RWE behandelt.

    Einstieg
    Der folgende Videoclip ist eine Werbung für den RWE-Konzern. Er dient als Aufhänger für die Frage, wo Greenwashing anfängt und wo tatsächlich Veränderungen eintreten. Das Video soll bis Minute 1:05 gezeigt werden, die Schüler:innen bekommen folgenden Beobachtungsauftrag: Welches ist vermutlich das Haupttätigkeitsfeld des vorgestellten Konzerns?

    An der Tafel können nun Vermutungen gesammelt werden, was das Haupttätigkeitsfeld des RWE-Konzerns ist.

    Anschließend werden Informationen zu dem Konzern gegeben (Quelle Wikipedia): Die RWE AG (bis 1990 Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG) mit Sitz in Essen ist ein börsennotierter Energieversorgungskonzern. Am Umsatz gemessen war er zeitweise der zweitgrößte Versorger Deutschlands.

    Kennzahlen 2021:

    • Umsatz: 24,5 Mrd. Euro
    • Gewinn: 2,2 Mrd. Euro
    • Mitarbeiter:innen: 18.200

    Im Mathematik-Unterricht kann hier der prozentuale Anteil an erneuerbaren Energien berechnet werden (= ca. 20,1 %). Die Studie Carbon Majors Report zeigte im Jahr 2017, dass 100 Förderer fossiler Brennstoffe, darunter ExxonMobil, Shell, BHP Billiton und Gazprom, für 71 % der industriellen Treibhausgasemissionen seit 1988 verantwortlich sind.

    Laut einer Studie von Carbon Monitoring for Action befand sich RWE im Jahr 2009 auf Platz 14 der Unternehmen mit dem höchsten CO2-Ausstoß.

    Den Schüler:innen kann folgende Aufgabe gestellt werden:

    Beschreiben Sie in drei Sätzen die Diskrepanz zwischen der Darstellung von RWE im Video und dem Geschäftsmodell von RWE.
    Beispielhaft können im Plenum zwei bis drei Ergebnisse besprochen werden.

    Erarbeitung 1
    Die Schüler:innen erarbeiten sich mit Hilfe des Arbeitsblattes positive Auswirkungen, vor allem aber Gefahren des Greenwashings.

    ARBEITSBLATT Wölfe im Froschpelz   W   P 

    Zentral ist die Aussage in Z. 149-155: „Genau darin besteht der eigentliche Skandal von Greenwashing: dass es suggeriert, es müsse sich nichts ändern. Die Industrie könne an ihren bisherigen Produktionsprozessen und Vertriebswegen ebenso festhalten wie die Konsument*innen an ihrem gewohnten Fahr- und Kaufverhalten. Dieses falsche Versprechen hält jedoch Unternehmen wie Konsument*innen davon ab, tatsächlich wirksame Einsparungen ihres Treibhausgasausstoßes vorzunehmen.“ Dieser Sachverhalt sollte gezielt im Plenum gesichert werden, indem Ergebnisse zu den einzelnen Aufgaben beispielhaft besprochen werden.

    Erarbeitung 2
    Der folgende Videoclip zeigt Luisa Neubauer auf der RWE-Hauptversammlung in Essen im Jahr 2019. Er dient als Einleitung für die zweite Erarbeitungsphase in der Strategien des Greenwashings näher betrachtet werden.

    Die zweite Erarbeitungsphase zielt auf eine Diskussion im Fish-Bowl-Format ab. Zwei Großgruppen bereiten sich auf jeweils eine Position mit dem Arbeitsblatt vor.
    Gruppe A will zeigen, weshalb der RWE-Konzern noch nicht genug für den Klimaschutz tut.
    Gruppe B will zeigen, dass der RWE-Konzern bereits viel für den Klimaschutz tut.

    ARBEITSBLATT Tagesschau   W   P

    Fish-Bowl: In der Mitte stehen fünf Stühle, die von zwei Mitgliedern der Gruppe A und zwei Mitgliedern der Gruppe B eingenommen werden. Ein Stuhl bleibt als „Gast-Stuhl” frei – hier können die Diskussionsbeobachter kurz in die Diskussions-Gruppe gehen, um einen neuen Diskussionsimpuls zu geben.
    Es sollte unbedingt mehrere Schüler:innen geben, die ausschließlich und gezielt beobachten unter der Fragestellung: „Wann findet Greenwashing statt? Welche Strategien wenden Teilnehmer:innen an?“
    Ziel der Diskussion sollte nicht sein, dass eine Seite „gewinnt“ (die Faktenlage ist ohnehin sehr eindeutig), sondern ein Verständnis dafür, wie Strategien des Greenwashings funktionieren. Einige dieser Strategien sollten im Anschluss an die Fish-Bowl-Diskussion im Plenum benannt und beschrieben werden.

    Zum Abschluss kann auf den Preis Goldener Geier verwiesen werden, der für das Jahr 2021 an den RWE-Konzern ging.

    Weitere Informationen zu dem Goldenen Geier 2021 findet man auf der Webseite der Deutschen Umwelthilfe

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe:

    Die Schüler:innen können weitere Nominierungen und Verleihungen des Goldenen Geiers recherchieren und sie sich gegenseitig vorstellen. Der Goldene Geier wurde neben 2021 auch 2019 verliehen, für das Jahr 2022 sind sechs Nominierungen einsehbar.

    Downloadbereich:

    ARBEITSBLATT Wölfe im Froschpelz   W   P

    ARBEITSBLATT Tagesschau   W   P

    Für Lehrkräfte sind zum vertiefenden Hintergrundwissen folgende Inhalte zu empfehlen:

    Artikel: Die Ökologie der digitalen Gesellschaft
    Artikel: Wölfe im Froschpelz

    Kompetenzen & Ziele

    •  Geschichte erzählen, Meinungen und Erfahrungen austauschen, sich begründet positionieren

    Die Schüler:innen können

    • erläutern, wie aus kleinen Anfängen große Bewegungen werden können,
    • erläutern, warum trotz Klimabewusstsein eine Verdrängung stattfinden kann,
    • diskutieren Ideen Handlungsalternativen.

    Material:

    • Beamer/Smartboard
    • Digitale Endgeräte (Smartphone/iPad/Tablet)

    Einstieg:
    In einer abgewandelten Variante der Vortragstechnik „Petscha-Kutscha” werden die folgenden Bilder gezeigt. Jedes Bild wird für 20 Sekunden eingeblendet (Zeitwächter benennen!), bei jedem Bild wird schnell ein:e Schüler:in ausgewählt, der:die erklärt, was auf dem Bild zu sehen ist – sollten wichtige Ergänzungen zu einem Bild nötig sein, kann die Zeit um weitere 20 Sekunden verlängert werden.

    Am Ende der ca. 3 Minuten sollten die Schüler:innen gemeinsam die Geschichte von dem Beginn der Schulstreiks durch eine einzelne Schülerin - Greta Thunberg im August 2018 – bis zu einer globalen Bewegung (Fridays for Future) erzählt haben, deren Sprecher:innen viele hochrangige Poliker:innen trafen. Im Anschluss kann gemeinsam (ca. 5 Minuten) gesammelt werden, was die Bewegung bislang erreicht hat.

    Mögliche Antworten:

    • das 1,5 Grad-Ziel wieder in den Fokus zu rücken,
    • Politiker:innen zu konkreten Aussagen bringen,
    • vermehrte Berichterstattung in Medien,
    • öffentliche Investitionen in fossile Energie z.B. durch Universitäten sind kritisiert und z.T. verändert worden, …

    Auch wenn größere Ziele der Bewegung (z.B. einen klaren politischen Weg zu Erreichung des 1,5 Grad–Zieles) noch nicht erreicht wurden, sollte deutlich werden, dass das Engagement der Aktivisten einen großen Unterschied macht.

    Erarbeitung 1:
    Am Beamer/SmartBoard wird folgendes Zitat aus dem Newsletter Onboarding Klimajournalismus (Netzwerk Klimajournalismus Deutschland, Ausgabe Januar 2023) eingeblendet:

    „Selbst wenn wir die Fakten der Klimakrise grundsätzlich anerkennen, kann es sein, dass wir sie emotional verdrängen. Ein Stück weit ist das notwendig, um nicht von negativen Gefühlen überwältigt zu werden. Problematisch wird es, wenn die Verdrängung so vehement ist, dass uns das Ausmaß und die Dringlichkeit der Krise gar nicht bewusst werden. Und wir dadurch nicht ins Handeln kommen.“

    Den Schüler:innen kann folgende Aufgabe gestellt werden:
    Nimm in höchsten fünf Sätzen persönlich Stellung zu der Aussage.

    Im Plenum können einzelne Stellungnahmen besprochen werden. Der Fokus der Besprechung sollte darauf liegen, die Schwierigkeit von einer abstrakten Erkenntnis zu einem konkreten Handeln zu kommen, zu benennen.

    Erarbeitung 2:
    Die Grundlage der zweiten Erarbeitungsphase ist der Film Seeds of Change. Zum Einstieg kann kurz über die mögliche Bedeutung des Titels gesprochen werden.

    Für die einzelnen Filmausschnitte erhalten die Schüler:innen Beobachtungsaufträge, zu denen sie sich Notizen machen sollen.

    1. Ausschnitt (0:00 bis 3:31) – Landwirtschaft im Zeitalter des Klimawandels

    • Welchen Herausforderungen sieht die Landwirtschaft entgegen? -
    • Wie wird die Landschaft verändert, um den Herausforderungen zu begegnen?

    2. Ausschnitt (3:32 bis 6:57)

    • ggf.: Was ist „Agrarökologie? (Recherche)
    • Wie konnte die wissenschaftliche Forschung Veränderungen in der Landwirtschaft beeinflussen?
    • Wie unterstützt der Film die Botschaft?

    3. Ausschnitt (6:58 bis 11:45)

    • Wie funktioniert eine CSA (community supported agriculture / solidarische Landwirtschaft)?
    • Was sind die Vorteile in Bezug auf den Klimaschutz?
    • Welche filmischen Bilder erzählen besonders eindringlich von dieser anderen Form von Landwirtschaft (in Abgrenzung zur industriellen Landwirtschaft)?

    4. Ausschnitt (11:46 bis 13:15)

    • Welche „Seeds of Change“ werden im Raum noch gesät?
    • Welche Praktiken lassen sich im Film beobachten?

    5. Ausschnitt (29:17 bis 32:10)

    • Welche Praktik lässt sich beobachten? Inwiefern trägt diese zu einem ressourcenschonenden Umgang bei?

    Die Beobachtungsfragen können nach jedem Ausschnitt kurz im Plenum besprochen werden. Ein:e Zeitwächter:in sollte darauf achten, dass die Besprechungen nicht mehr als jeweils 2-3 Minuten umfassen.

    Im Anschluss an die Filmausschnitte soll folgende weiterführende Frage besprochen werden: In wie weit lassen sich digitale Tools nutzen, um solche ressourcenschonenden Praktiken zu verbreiten bzw. sich darüber auszutauschen? Im DAB verfahren notiert sich zunächst jede:r Schüler:in Ideen (ca. 3 Minuten) und tauscht sich dann mit dem Nachbarn aus (ca. 3 Minuten). Schließlich werden einzelne Ideen im Plenum besprochen.

    Mögliches Anschlussprojekt / mögliche Hausaufgabe zur Vertiefung:
    Die Schüler:innen stellen Projekte und Initiativen vor, die durch die Digitalisierung erst ermöglicht oder aber besser verbreitet werden und einen positiven Effekt auf Klima, Umwelt und das menschliche Miteinander haben. Darunter könnte fallen:

    1.  digitale Vernetzungen in der Nachbarschaft
    2.  Informationen zu nachhaltigen Initiativen (wie beispielsweise Repair-Café Angebote oder Lebensmittelpunkte)
    3.  DIY-Tutorials
    4.  Social-Media-Kanäle und Hashtags. Eine Auswahl hierzu ist in der Playlist: Medienauftritte zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit zu finden.
    Autor

    Max Martens arbeitet als Fortbildner am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg. Er unterrichtet als Lehrer für Theater und Deutsch an einer Stadtteilschule in Hamburg.

    [Foto: privat]