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Eine andere Digitalisierung ist möglich

Postkarten zur nachhaltigen Digitalisierung

Forschungsgruppe Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation

02/2023

Unter dem Motto Eine andere Digitalisierung ist möglich hat die Forschungsgruppe Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation in Zusammenarbeit mit der Grafikerin Lone Thomasky ein Postkartenbuch entwickelt.

Medienradar stellt eine Auswahl der Postkarten vor. Die Grafiken sind unter CC-BY-NC-SA Lizenz verfügbar auf der Webseite https://www.nachhaltige-digitalisierung.de/veroeffentlichungen/postkarten

Klimawandel, Artensterben, Bodenerosion – wir hinterlassen zukünftigen Generationen große ökologische Probleme. Zugleich bricht sich die Digitalisierung in vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen Bahn. Kann sie auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten?

10% des weltweiten Stromverbrauchs entfallen auf digitale Geräte, Infrastrukturen und Rechenzentren. Dieser Wert wird in der Tendenz steigen.

In einer Tonne Smartphones ist 60-mal mehr Gold als in einer Tonne Golderz. Ein Großteil des Elektroschrotts wird nicht sachgerecht entsorgt und landet in Ländern des globalen Südens.

Hinter den Kulissen hat die scheinbar virtuelle, immaterielle Digitalisierung eine materielle und auch eine menschliche Basis. In ihrer jetzigen Form forciert sie die Ausbeutung billiger Arbeitskräfte und knapper Ressourcen in den Ländern des globalen Südens.

Ungeachtet der Erfindung des Internets, der fast flächendeckenden Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien und auch von Wirtschaftswachstum ist die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in Deutschland in den letzten 30 Jahren nicht gestiegen.

In Wirtschaft und Politik wird vielfach eine rasche, ›disruptive‹ Digitalisierung gefordert. Wir meinen: Nur eine sanfte Digitalisierung, die zugleich die Grenzen des Planeten und die Menschenrechte achtet, kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Suffizienz bedeutet, den eigenen Umweltverbrauch an die ökologischen Grenzen unserer Erde anzupassen. Digitale Suffizienz erweitert dieses Nachhaltigkeitskonzept um die Gestaltung und Nutzung von digitalen Technologien.

Bislang fehlen in Deutschland und Europa politische Rahmenbedingungen für eine Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, die Nachhaltigkeitszielen verpflichtet sind. Ungesteuert droht Digitalisierung bestehende Umweltprobleme und Machtverhältnisse zu verstärken.

Herausgeber

Die Forschungsgruppe Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation ist ein Team junger Nachwuchswissenschaftler*innen, dass gemeinsam den Megatrend Digitalisierung kritisch unter die Lupe nehmen will. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Technischen Universität Berlin und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW); seitens der TU Berlin liegt die Projektleitung bei Tilman Santarius vom Fachgebiet Sozial-ökologische Transformation unter Beteiligung des Zentrums für Technik und Gesellschaft (ZTG) und des Einstein Center Digital Future.

[Grafik: Technische Universität Berlin, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung]