Medienauftritte zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit
Webseiten, Social-Media und Podcasts
Medienradar, 02/2023
Das Internet ist zur Plattform der globalen Klimabewegung geworden – ohne Online-Aktivismus wäre organisiertes politisches Engagement heute kaum noch denkbar. Dadurch verschwimmen auch die Grenzen zwischen Online- und Offline-Aktionen. Live-Proteste werden in den sozialen Medien wie Instagram, Twitter und Tiktok organisiert, verbreitet, geteilt und im Nachhinein ausgewertet.
Die digitale Vernetzung dient auch der Wissensvermittlung. Umweltinitiativen dokumentieren ihre Arbeit, unabhängige Klimajournalist*innen berichten über die aktuelle Klimapolitik, Influencer*innen teilen Informationen zu Nachhaltigkeit und Klimawissenschaftler*innen klären über Zusammenhänge auf. Über Social-Media-Kanäle, auf Webseiten, in YouTube-Videos, Podcasts und in den Mediatheken der TV-Sender finden sich ausführliche Hintergrundinformationen zu Klimapolitik und Klimaforschung sowie umfangreiches Material zur Förderung der Klimakompetenz.
Die Playlist stellt einige Aktivist*innen, Plattformen und Initiativen vor. Allen ist gemeinsam: sie leisten entscheidende Beiträge zur öffentlichen Debatte über Klimanotstand und Klimaschutz mit dem Ziel, ein Umdenken in der Gesellschaft herbeizuführen und Handlungsoptionen für den Wandel zu eröffnen. Zur besseren Übersicht werden sie drei Teilbereichen zugeordnet, auch wenn sich die Wirkfelder der Akteur*innen in der Realität oftmals überschneiden:
- Politisches Engagement: Initiativen und Aktivist*innen,
- Wissensvermittlung: Klimajournalismus, Klimaforschung und Klimapolitik,
- Nachhaltigkeit: Influencer*innen, Initiativen und Tools.
1. Politisches Engagement: Initiativen und Aktivist*innen
Greenpeace ist eine international agierende Non-Profit-Organisation, die sich seit 1971 für den Schutz der Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und für Gerechtigkeit einsetzt. Dabei macht sie immer wieder durch ihre Aktionen auf sich aufmerksam. Manche davon waren besonders spektakulär, wie der Transport eines 17 Meter langen und 20 Tonnen schweren toten Finnwals vor die japanische Botschaft in Berlin, um gegen Walfang im Südpolarmeer zu protestieren. Andere Aktionen sind zwar weniger aufsehenerregend und erfahren deshalb auch ein geringeres mediales Echo, sind deshalb aber nicht weniger relevant. Wie die jahrelange Präsenz von Greenpeace-Aktiven vor Edeka-Filialen, um über die tierschutzwidrige Haltung von Billigfleisch aufzuklären. Die Supermärkte erklären sich nun bereit, langfristig auf den Verkauf dieses Fleisches zu verzichten.
Medial ist Greenpeace breit vertreten. Auf ihrer Webseite und in ihren Social-Media-Auftritten informiert die Organisation über ihre Aktionen, Recherchen und Aufdeckungen. Sie klärt zu Belangen des Klimaschutzes, der Biodiversiät und des Friedens auf und lädt zu Engagement und alternativen Handlungsweisen ein.
Webseite: greenpeace.de
Instagram: @greenpeace.de
Twitter: @greenpeace_de
TikTok: @geenpeace.de
Die Klimakrise ist die größte Bedrohung der Menschheit. Sie betrifft nicht nur uns Menschen, sondern hat Auswirkungen auf die Lebensräume aller Lebewesen. In ihrem Podcast spricht Aktivistin und Mitbegründerin der Fridays for Future-Bewegung Luisa Neubauer mit prominenten Gästen (u.a. Bela B, Greta Thunberg, Eckart von Hirschhausen) über die Fragen unserer Zeit. Wie muss Klimapolitik gestalten werden, um die Krise abzuwenden? Welche Möglichkeiten haben wir als Gesellschaft, uns der Herausforderung zu stellen? Und was hat Rassismus mit der Klimakrise zu tun?
; SpotifyFridays for Future ist eine von Jugendlichen geführte Bewegung, die im August 2018 mit den Protesten der 15-jährige Schülerin Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament gegen die Untätigkeit der Regierung in der Klimakrise begann. Die Bewegung ruft Schüler*innen auf der ganzen Welt zu Klimastreiks auf, um Politiker*innen unter Druck zu setzen, damit sie sofortige und umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimanotstands ergreifen.
fridayforfuture.de ist eine Anlaufstelle für deutschsprachige Interessierte. Auf der Website teilt die Bewegung ihre allgemeine Forderungen an die Politik, aktuelle Informationen zu Umweltthemen und zeigt auf, wie man bei Fridays for Future mitmachen kann: Nach Bundesland und Städten differenziert gibt es verschiedene Ortsgruppen, die via WhatsApp organsiert werden. Einfach anmelden und mitmachen!
Instagram: @fridaysforfuture.de
Annika Rittmann ist als Schülerin für den Klimaschutz auf die Straße gegangen und war eine der ersten bei den Klimademonstrationen von Fridays for Future. Heute studiert sie in Hamburg Mensch-Computer-Interaktion, ist Feministin und eine der präsentesten Klimaaktivist*innen Deutschlands. Als Pressesprecherin von Fridays for Future organisiert sie Demos und andere Aktionen, setzt Pressemitteilungen auf und beantwortet fast pausenlos Mails und Anrufe. So plante sie auch das Programm für den globalen Klimastreik im September 2022. Immer wieder steht sie in Interviews (u.a. mit klimareporter°, Spiegel, rbb24Inforadio) Rede und Antwort über die Protestaktionen und Ziele der Klimabewegung und prägt diese entscheidend mit.
Im Interview mit rbb24info vom 16.01.2023 sagt Annika Rittmann, dass die 35 000 Teilnehmer*innen der Lützerath-Demonstration am Wochenende ein „gigantisches Zeichen“ gesetzt hätten und kündigt weitere Aktionen an, unter anderem einen nächsten globalen Klimastreik im März 2023. „Wir fordern die Regierung weiter auf, neu zu verhandeln.“ Der zivilgesellschaftliche Druck wird nicht nachlassen, bis die Ziele der Klimagerechtigkeitsbewegung erreicht sind. Und wenn nötig, gehöre dazu auch ziviler Ungehorsam.
Instagram: @annikarittmann
Twitter: @AnnikaRittmann
Alle Dörfer bleiben ist ein deutschlandweites Bündnis, in dem Betroffene aller Braunkohle-Reviere, die Klimagerechtigkeitsbewegung und solidarische Bürger*innen gemeinsam gegen Zwangsumsiedlung und Klimazerstörung kämpfen. Der Hashtag #AlleDörferBleiben trendete zuletzt auf Twitter rund um die Räumung des Weilers Lützerath. Die Initiative organisiert in den betroffenen Dörfern Mahnwachen und Demonstrationen, um vor allem auf die Situation der Menschen vor Ort aufmerksam zu machen.
Webseite: alle-doerfer-bleiben.de
Instagram: Dörfer bleiben @alle_döerfer_bleiben
Twitter: Alle Dörfer Bleiben @AlleDoerfer
Louisa Schneider ist Klimaaktivistin und studiert Medienwirtschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Egal ob als Reporterin für das Jugendradioprogramm des SWR DASDING, als Moderatorin von Veranstaltungen, bei Aktionen von Fridays for Future, auf Social Media – sie betreibt eine eigenen Instagram- und TikTok-Kanal – oder als Klimajournalistin im Auftrag von Greenpeace @grad.jetzt, sie nutzt jede Gelegenheit, um mit Humor, Entertainment und Positivität auf den Klimawandel und dessen Folgen aufmerksam zu machen und entschieden für Klimagerechtigkeit einzutreten.
Die hier gezeigten TiTok-Videos berichten von den Klimaprotestaktionen in Lützerath und erklären den Begriff der Kipppunkte im Klimasystem.
Sibylle Fendt ist Fotografin in Berlin und dokumentierte u.a. zuletzt die Aktionen der Letzten Generation. Auch bei der Räumung von Lützerath stand sie hinter der Kamera. Auf ihrem Instagram-Kanal @sibyllefendt veröffentlicht sie die eindrucksvollen Bilder und trägt so zur Sensibilisierung für den Mut und die Ausdauer der Aktivist*innen bei.
Kaum eine Initiative von Klimaaktist*innen hat in den letzten Monaten eine solch kontroverse Reaktion in der Gesellschaft ausgelöst wie die Protestaktionen der Letzten Generation. Auf ihrer Webseite stellt sich die Klimainitiative mit folgenden Worten vor: „Die Regierung ignoriert alle Warnungen. Immer noch befeuert sie die Klimakrise und hat uns damit an den Rand eines Abgrunds gebracht. Wir sind nicht länger bereit, dieses Verbrechen an der Menschheit widerstandlos hinzunehmen. Wir werden nicht abwarten während ein Staat nach dem anderen kollabiert. Am Ende sind wir alle in Gefahr. Wir sind der Überlebenswille dieser Gesellschaft... Wir sind die Letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft noch aufhalten kann. Dieser Realität ins Auge blickend, nehmen wir hohe Gebühren, Straftatvorwürfe und Freiheitsentzug unerschrocken hin.“ Gewaltfreiheit, eine gemeinsame Vison und Entschlossenheit, Transparenz sowie ein konsequentes Auftreten gegen jegliche Form der Diskriminierung bilden die Grundlage des Handelns der Gruppe.
Im Podcast der Letzten Generation, Episode 1: Wer wir sind und was wir machen – Ziviler Ungehorsam mal genauer erklärt wird begründet, warum die Letzte Generation für ihren Protest die Form des zivilen Ungehorsams wählt.
Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme und Klimaaktivist. „Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für unsere Welt, wie wir sie kennen. Wollen wir die Lebensgrundlagen unserer Kinder bewahren, brauchen wir schon in einer halben Generation eine Energieversorgung ausschließlich auf Basis erneuerbarer Energien.“ – auf seiner Webseite, im Podcast Das ist eine gute Frage, auf eigenen YouTube- und TikTok-Kanälen sowie in Medienbeiträgen, Veröffentlichungen und Büchern teilt er sein Wissen, gibt umfangreiche Informationen und Einschätzungen zu Klimaforschung, Klimapolitik und Klimaengagement und möchte so zu einem gemeinsamen Handeln motivieren.
Die hier gezeigten TiTok-Videos beziehen Stellung zu den Aktionen der Letzten Generation und zur dysfunktionelen Klimapolitik in unserer Wohstandsgesellschaft.
Clara Mayer ist Aktivistin und Teil der Fridays for Future-Bewegung. Große Bekanntheit erlangte sie durch ihre Rede bei der Aktionärshauptversammlung von Volkswagen im Mai 2019. Seitdem war sie in zahlreichen Talkshows zu Gast, um über die Auswirkungen der Klimakrise aufzuklären und die Forderungen der FFF einzubringen. Auf ihrem Instagram-Kanal @klimaclara teilt Clara Mayer mit ihren 10,6k Follower*innen aktuelle Debatten zu Umweltthemen, ihren Alltag als Medizinstudentin und natürlich ihre Aktionen als Aktivistin.
2. Wissensvermittlung: Klimajournalismus, Klimaforschung und Klimapolitik
In ihrem Dossier zum Thema Klimagerechtigkeit behandelt die Rosa-Luxemburg-Stiftung den Klimawandel als eine der ethisch-politischen Herausforderung unserer Zeit. Das Dossier sammelt Kommentare, Interviews, Berichte, Essays, Reportagen und Dokumentationen und rückt dabei das Thema der zunehmenden Armut, stärkeren Marginalisierung von Menschen und ansteigenden Zahlen von Geflüchteten in den Mittelpunkt und zeigt somit das globale Gerechtigkeitsproblem des Klimawandels auf.
Webseite der Rosa-Luxemburg-Stiftung: rosalux.de
Unter dem Namen Klima.taz sammelt die taz auf dem gleichnamigen Instagram-Kanal @klima.taz alle Beiträge aus der Zeitung zur Klimakrise separat und schafft so eine einzigartige Anlaufstelle für Klima-Nachrichten aus aller Welt. Der Kanal erreicht mit seinen Infografiken, Reels und eindrucksvollen Bildern fast 60.000 Nutzer*innen. Das Angebot ist in der deutschsprachigen Zeitungslandschaft bis jetzt einmalig.
@klima.neutral ist der Instagramkanal zur Klimapolitik vom WDR. Junge Klimajournalist*innen berichten über Klimaengagement, erklären die Klimakrise in anschaulichen Grafiken, Nachrichten und gehen in Beiträgen in Audio- und Videoformat unter anderem folgenden Fragen nach: „Was hat die Klimakrise mit mir zu tun? Welche Maßnahmen der Politik helfen wirklich? Und welchen Akteuren sollten wir jetzt zuhören?“ Auf der Webseite von klima.neutral/WDR finden sich zudem die Inhalte in Themenwochen geordnet und archiviert. In Themenwoche 85 geht es um Neujahrsvorsätze für 2023, aber auch um Bilanz über das vergangene Klimajahr. Der Videobeitrag lenkt den Blick auf drei positive politische Entscheidungen für den Klimaschutz in 2022.
Der gemeinnützige Klimawissen e.V. fördert die unabhängige und kritische Berichterstattung und liefert mit dem dort herausgegebenen Onlinemagazin klimareporter° täglich Qualitätsjournalismus zum Klimanotstan mit seinen politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen, denn die Klimakrise ist komplex, echte Lösungen für die nötige Transformation in der Gesellschaft sind es auch. Gemeinsam mit der taz bereitet die Redaktion des Online-Magazins klimareporter° deshalb jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten im Podcast klima update auf. Die Journalist*innen berichten über Klimapolitik, Energiewende und Klimaforschung. Damit das Angebot ein möglichst großes Publikum findet, ist klimareporter° für alle kostenlos und auf Spenden und regelmäßige Unterstützung angewiesen.
„So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn die EU bis 2050 klimaneutral werden will, die USA aus dem Paris-Abkommen aussteigen oder Forscher:innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können?“ heißt es im Abstract zum Podcast. In der Folge 105 vom 26.11.2022 spricht Katharina Schipkowski von der taz mit Verena Kern vom Online-Magazin klimareporter° über folgende Themen: COP-Bilanz, intakte Umwelt als Menschenrecht, EU-Parlament will Aus für Energiecharta. Der hier zur Verfügung gestellte Ausschnitt gibt das erste Thema des Gespräches wieder. Nach dem enttäuschenden UN-Gipfel COP 27 im ägyptischen Sharm el-Sheikh fordern viele einen Neustart der internationalen Klimapolitik.
Durch eine Anfang 2000 gestartete gezielte Werbekampagne des Ölkonzerns BP wurde das Framing des „ökologischen Fußabdrucks“ etabliert, um ein systemisches Problem auf das Individuum abzuwälzen. Die Individualisierung der Verantwortung geht also nicht nur weit am Problem vorbei, sondern zielt bewußt auf ein individuelles Unbehagen („Die Erde brennt und es ist meine Schuld.“), um so von der eigenen Verantwortung der Großkonzerne abzulenken, effektive Maßnahmen zu verzögern und nahezu ungehindert weiterhin maximale Profite zu erzielen. Einer im Guardian veröffentlichten Studie vom Climate Accountability Institute zufolge gehört der Ölkonzern BP zu den 20 Unternehmen, die in den letzten 50 Jahren für ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich waren.
Das Wissen über diese Zusammenhänge macht einen neuen Zugang zu wichtigen Handlungsoptionen sichtbar: Eigenverantwortung für ein umweltbewußtes Leben ist sicher sinnvoll, doch nur mit sehr begrenzter Wirkung. Da jedes Individuum Teil der Gesellschaft ist, kann eine Untergrenze des CO2-Fußabdrucks bei konsequent selbstbestimmt nachaltigem Verhalten oder selbst bei Obdachlosigkeit nicht unterschritten werden – das kommt daher, dass staatliche Dienstleistungen wie Straßen, Polizei oder Bildung den Fußabdruck jeder in der Gesellschaft lebenden Person auf ein Mindestmaß setzen. Deshalb besteht die viel wichtigere Aufgabe darin, Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben, damit sie die Hauptakteure der Klimakrise vermehrt in die Verantwortung nehmen: die Großkonzerne der Energiewirtschaft und Industrie.
Der kurze Beitrag 3 Arten des Greenwashing von funk auf dem Kanal funk Politik geht der Frage nach, wie man Greenwashing von Nachhaltigkeit unterscheiden kann?
Kaum ein Thema polarisiert heute so sehr, wie der Klimawandel und dessen Auswirkungen. Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim (
) und Reporterin Caroline Wiemann gehen in der TV-Dokumentation Klimawandel - Was die Wissenschaft wirklich weiß (WDR/2021) der Reihe Planet Schule unter anderem folgenden Fragen auf den Grund: Wie groß ist das Klimaproblem tatsächlich? Wie weit reicht der Konsens in der Klimawissenschaft? Mit welchen Faktoren haben wir es zu tun und wo zeigen sich Lösungsansätze? Und was bedeutet das für das Leben auf unserem Planeten?Im Frühjahr 2019 unterzeichneten mehr als 26.800 Wissenschaftler*innen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland einen Aufruf von Koleg*innen, in dem sie unmissverständlich zum Ausdruck brachten, dass die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen berechtigt und gut begründet seien, denn angesichts der beispiellosen globalen Klima-, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitskrise reichen die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz bei Weitem nicht aus. Die Stellungnahme wurde um eine Liste von 24 wichtigen Fakten zum Klimawandel ergänzt.
Mit Scientists for Future etablierte sich ein unabhängiges und freiwilliges Bündnis von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, dass den sachlichen politischen Dialog fördern will und entschieden die globale Klimabewegung unterstützt, indem es Aktivist*innen, politischen Entscheidungsträger*innen und der breiten Öffentlichkeit Fakten und Materialien zur Verfügung stellt, die auf zuverlässigen und anerkannten wissenschaftlichen Daten basieren: „Wir bewerten aktuelle Entwicklungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, beleuchten Zusammenhänge, benennen mögliche Zielkonflikte, treten Falschbehauptungen entschieden entgegen und unterstützen wissenschaftlich fundierte Forderungen anderer for Future Gruppen. Wir bringen den aktuellen Stand der Forschung in wissenschaftlich fundierter und verständlicher Form in die gesellschaftliche Debatte um Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung ein.“ heißt es auf der Webseite. Dort findet sich auch ein umfangreiches Wissenszentrum, dass sich an alle wendet, die sich für Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit engagieren und fundiert informieren wollen. Das Wissenszentrum ist mit umfangreichen Materialen bestückt, die auch Lehrkräfte in ihrer Arbeit zu klima- und umweltrelevanten Themen unterstützen können. Auf eine im Januar 2022 erschienene Präsentations-Sammlung Digitalisierung, die Foliensätze zu Klimawandel, Klimagerechtigkeit und Digitalisierung enthält, sei hier gesondert hingewiesen.
Prof. Stefan Rahmstorf, Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gibt im Vortrag Die unterschätzte Klimakrise eine Übersicht über die aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung zum Klimawandel, von der letzten Eiszeit bis in unsere Zukunft. Unterstützt von Grafiken werden einige der aktuell „heißen Themen“ der Klimaforschung diskutiert:
- Treibhausgasmengen in der Atmosphäre
- „Warming Stripes“ des britischen Klimaforschers Ed Hawkins
- Globale Temperatur seit der letzten Eiszeit
- Auswirkungen des Klimawandels: Wetterextreme, Eisschmelze, Wasldsterben und Meeresspiegelanstieg
Im letzten Teil des Vortrages diskutiert Prof. Stefan Rahmstorf die Fragen, was das Pariser Abkommen für uns bedeutet, was es mit den Emissionsbudgets auf sich hat und ob die deutschen Klimaziele ausreichend sind?
3. Nachhaltigkeit: Influencer*innen, Initiativen und Tools
foodsharing ist eine der ältesten Food-Waste-Plattformen im Internet, neuerdings wird auch eine App ist in der Betaversion angeboten. Ob Bäckerei, Supermarkt oder Privatperson: Wer Lebensmittel übrig hat, kann sie online auf einer Karte eintragen. Anschließend können die „Essenskörbe“ von anderen umsonst abgeholt werden. Alternativ kann man an öffentlichen „Fairteiler“-Stellen Lebensmittel abgeben oder auch mitnehmen.
Mehr als ein Drittel aller Lebensmittel wird verschwendet. Die App Too Good To Go vernetzt Restaurants, Bäckereien und Supermärkte mit Verbrauchern, die übrig gebliebene Lebensmittel vor der Mülltonne retten möchten. Im Gegenzug werden die Gerichte und Produkte zu einem wesentlich geringeren Preis abgegeben.
In der App gibt es eine Karte mit allen Einträgen und die Möglichkeit zu reservieren. Neben dem Preis wird oft ein verbindliches Zeitfenster für die Abholung angegeben.
Aufklären und inspirieren, eine Gemeinschaft bilden und sich politisch einsetzen, dass ist das Ziel der Fashion Changers. Gegründet 2018 von Jana Braumüller, Vreni Jäckle und Nina Lorenzen, berichten die drei gemeinsam mit einem Team von Autor*innen über Nachhaltigkeit und Fairness im Modekontext.
Faire Mode darf keineswegs nur als individuelle Kaufentscheidung betrachtet werden, sondern muss auf Unternehmens- sowie Regierungsseite umgesetzt werden. Sie setzen sich u.a. für ein EU-weites Lieferkettengesetz ein und schreiben weiter auf ihrer Website: „Wir sind uns sicher: in Mode steckt sehr viel Potential für besseren Klimaschutz, mehr Inklusion, Diversität, soziale Teilhabe und Gerechtigkeit für alle.“ Zudem findet einmal jährlich die Fashion Changers Konferenz statt, an der Branchen-Professionals, Aktivist*innen, Journalist*innen und alle Interessierten zusammenkommen, um über Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Mode, Soziale Gerechtigkeit und vieles mehr zu sprechen. Auf fashionchangers.de sind einige Inhalte frei verfügbar, manche Artikel sind hinter einer Bezahlschranke.
Zwischen #morningroutine und #klimagerechtigkeit: Phoebe Niocette ist Mitte 20, lebt in Berlin und ist studierte Nachhaltigkeitswissenschaftlerin. Sie berät Energieunternehmen zu Umweltfragen, schreibt als Autorin über Nachhaltigkeitsthemen und ist freiberufliche Content Creatorin. Auf ihrem Instagram-Kanal @phoebenicette gibt die Wissenschaftlerin einen Einblick in ihr Berliner Leben. Sie zeigt faire Modelabels, Secondhand Shops und teilt gleichzeitig Informationen rund um die Weltklimakonferenz.
Elizabeth Ávila González hat Internationales Recht mit Fokus auf Menschenrechte und Medien in Dresden, Paris und Wrocław studiert. Sie unterstützt seit 2020 die FSF in der Geschäftsstelle als Assistenz der Geschäftsführung sowie als jugendschutzrechtliche Referentin. Besonders am Herzen liegt ihr das Thema Datenschutz.
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Eva Lütticke studiert Medienwissenschaften an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Neben dem Studium arbeitet sie als freie Redakteurin für verschiedene Blogs und ist seit 2019 als studentische Mitarbeiterin bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen tätig.
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Dirk Uhlig arbeitete bereits seit 2007 als freier Gestalter eng mit dem Medienpädagogik-Team der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) für die Entwicklung und Umsetzung der Projekte Krieg in den Medien und Faszination Medien zusammen. Seit 2017 gehört er zum festen Team der Medienpädagogik der FSF. Nebenbei ist er als freier Dokumentarfilmschaffender tätig.
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Brigitte Zeitlmann ist hauptamtliche Vorsitzende in den Prüfausschüssen und arbeitet in dem Bereich der Medienpädagogik bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF). Als Redakteurin verantwortete sie beim multimedialen Lehrangebot Faszination Medien den Bereich Jugendschutz und war jahrelang Mitglied der Auswahlkommission der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) Generation. Sie ist außerdem Prüferin bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) sowie regelmäßig Mitglied der Nominierungskommission und Jury des Grimme-Preises.
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