Dossier

Gangsta-Rap – Zwischen Inszenierung und Street Credibility

[Bild: Sony/ATV Music Publishing LLC, Budde Music Publishing GmbH, Universal Music Publishing Group]

Keine andere Musikrichtung ist weltweit so populär wie Rapmusik. Allerdings wird auch über keine andere so kontrovers diskutiert. Besonders dem Gangsta-Rap, einem Genre des Rap, werden u.a. Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Rassismus sowie die Verherrlichung von Drogenkonsum vorgeworfen.

Die Rapper*innen selbst präsentieren sich in ihrem Habitus als authentische Gangster*innen, die es trotz widriger sozialer Umstände bis nach ganz oben geschafft haben. Für ihre Fans sind sie Vorbilder und fungieren als Sprachrohr der „Unterdrückten“. Kritiker*innen befürchten jedoch durch die Fokussierung auf gesellschaftliche Themen wie Sexismus, Gewalt und Drogen und angesichts drastischer Texte und expliziter Videos sowie des prahlerischen Habitus einen kulturellen Verfall, die Förderung von Gewalt und eine Verrohung der Jugend.

Doch Rapmusik ist nicht nur kontrovers, sondern hat sich abseits des Mainstreams zu einem vielfältigen Genre mit einer großen Bandbreite an lyrischem und musikalischem Anspruch entwickelt. Der Blick auf diese Vielfältigkeit, die Untersuchung von Mythen, Werten, Narrativen und Inszenierungsmustern – verbunden mit der Frage, inwieweit diese vor allem auch gesellschaftliche Entwicklungen und Konflikte widerspiegeln – sowie das große Interesse der Schüler*innen am Gangsta-Rap machen die Auseinandersetzung mit dem Thema Rap im Unterricht so interessant.