Hatespeech
Motive, Erscheinungsformen und Handlungsoptionen
CC BY-SA 4.0/Medienradar, 10/2020
Zielgruppe: Klasse 7/8, Klasse 9/10
Fächeranbindung: Deutsch, Ethik, GeWi, Kunst, Politische Bildung
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 30-45 min
- Methode:
- Brainstorming, Stimmungsbild erstellen (Mindmap/Tafelbild), Klassengespräch
- Stichwörter:
- Mediennutzung, Medienwahrnehmung, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Reflexion der eigenen Mediennutzung & Wahrnehmung von Hatespeech
- Austausch von Meinungen & Erfahrungen
- Möglichkeit zur gegenseitigen Perspektivübernahme unter den Schüler*innen
- Sozialkompetenz
Material:
- Tafel/Board/Plakat
- Kreide/Stift
- Papier/ Zettel
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen bekommen zum Einstieg folgende Impulsfragen gestellt:
- Habt ihr Hass im Netz schon einmal wahrgenommen? (kann mündlich per Handzeichen abgestimmt werden)
- Wo sind euch schon mal Hasskommentare begegnet? Worauf haben sich diese bezogen?
- Was verbindet ihr mit der Bezeichnung Hatespeech?
Die Schüler*innen können ihre Gedanken zu den gestellten Fragen (2. & 3. Frage) stichwortartig auf Zettel schreiben. Im Anschluss werden diese in einer großen Mindmap an der Tafel/auf einem Plakat zusammengetragen. Im Klassengespräch werden die jeweiligen Gedanken und Erfahrungen in einem offenen Gespräch ausgewertet.
Die Lehrkraft kann die Impulsfrage(n) mündlich stellen oder für die Schüler*innen ersichtlich an die Tafel schreiben. Im offenen Assoziations- und Meinungsaustausch fungiert die Lehrkraft als Moderatorin oder Moderator. Den Schüler*innen sollte Zeit gegeben werden, wenn sie über Negativerfahrungen sprechen. Hierbei wird das wechselseitige Verständnis unter den Schüler*innen gefördert.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 45 min
- Methode:
- Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Cybermobbing, Social Media, Kommentaranalyse, Kommentarmerkmale, Medienreflexion
Kompetenzen:
- sprachliche & inhaltliche Analyse von Kommentaren
- kritische Reflexion von Social-Media-Kommentaren hinsichtlich ihrer sprachlichen Formulierung & potenziellen Wirkung
- diskutieren und debattieren
- Unterscheidung zwischen Hatespeech & Cybermobbing als Formen digitaler Gewalt
- Vertiefung der Merkmale von Hatespeech & Cybermobbing
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt „Cybermobbing und Hatespeech“
- Für Lehrende: Handreichung „Cybermobbing und Hatespeech“
- Tafel/Board/Plakat (optional)
- Kreide/Stift (optional)
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen bekommen ein Arbeitsblatt mit verschiedenen Kommentaren, die miteinander verglichen werden.
Als Hilfestellung bekommen sie folgende Orientierungsfragen:
- An wen richtet sich der Hass in der Nachricht / im Kommentar?
- Worauf bezieht sich die Hassbotschaft?
- Wie ist die Nachricht / der Kommentar formuliert?
Die Assoziationen und Gedanken zu den einzelnen Kommentaren können auf dem entsprechenden Arbeitsblatt schriftlich notiert werden. Anschließend werden die Antworten/Erkenntnisse im offenen Klassengespräch ausgetauscht. Dabei sind folgende Gesprächsimpulse möglich:
- Worin unterscheiden sich die Kommentare?
- Welchen Oberbegriff würdet ihr den Kommentaren geben? (Hatespeech oder Cybermobbing)
- Einige der Kommentare beziehen sich auf Einzelpersonen, andere auf ganze Gruppen. Welche Gruppen werden angefeindet?
- Alle Nachrichten/ Kommentare transportieren Abneigung bzw. Hass. Welche (An)sprache wird hierbei gewählt?
- Würden euch die Kommentare verletzen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Im Klassengespräch fungiert die Lehrkraft als Moderatorin oder Moderator. Mithilfe der Impulsfragen lässt sich im Klassengespräch herausarbeiten, dass die Kommentare sich zwei Gruppen (Hatespeech & Cybermobbing) zuordnen lassen, die wiederum bestimmte Merkmale aufweisen. Lehrenden steht eine Handreichung zur Verfügung, in der die Beispielkommentare mit Anmerkungen und dem Hinweis auf das entsprechende Phänomen (Cybermobbing oder Hatespeech) abgebildet sind. Zudem enthält die Handreichung kompakte Informationen zu beiden Netzphänomenen, die eine Abgrenzung erleichtern sollen. Optional kann im Anschluss des Klassengespräches eine Übersicht / ein Plakat erstellt werden, in der bzw. auf dem Cybermobbing und Hatespeech einander gegenübergestellt werden.
- HANDOUT_Lehrende_Cybermobbing und Hatespeech P
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 45 min
- Methode:
- Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Cybermobbing, Hass, Hasspropaganda, Medienreflexion
Hinweis:
Diese Aufgabeneinheit wurde unter der Bezeichnung „Vergleich Begriffe“ im Rahmen der Modulbox Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren vom Deutschen Volkshochschulverband und der Grimme-Akademie erstellt und konzipiert. Die Modulbox stellt in Form einer Power-Point Informationen und Erklärungen zu den Begriffen Hatespeech und Fake News kostenlos zur Verfügung. Zudem werden Arbeitsblätter angeboten, die in Workshops bearbeitet werden können. Die Präsentation hält verschiedene Quellen und Links zu Webseiten und Institutionen bereit, die für die inhaltliche Vorbereitung im Hinblick auf die Themen Hatespeech und Fake News nützlich und hilfreich sind. Die vollständige Modulbox kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Zur Modulbox Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren
Zum Download der Unterlagen zur Modulbox auf der Seite des Deutschen Volkshochschul-Verbands
Kompetenzen:
- Definition & Abgrenzung des Begriffs Hatespeech
- Unterscheidung verschiedener Formen digitaler Gewalt
- Recherche
- Diskussion, Austausch
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt „Vergleich Begriffe“, Linkliste (Modulbox, Power-Point-Präsentation, S. 54)
- Für Lehrende: Handreichung „Vergleich Begriffe“ (Modulbox, Power-Point-Präsentation, S. 50-68 zur inhaltlichen Vorbereitung)
- Internetfähige Geräte zum Recherchieren/ mobile Endgeräte
- Plakate
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen bearbeiten in Einzel- oder Gruppenarbeit eine Begriffstabelle (Arbeitsblatt 4_b: Vergleich Begriffe, Bestandteil der Power-Point-Präsentation Modulbox_Auf Hate Speech und Fake News reagieren, S. 54), in der die Begriffe Hatespeech, Cybermobbing und Hasspropaganda unterschieden werden. Hierfür können sie im Internet zu den einzelnen Begriffen recherchieren. Als Hilfestellung bekommen sie eine Liste mit Internetseiten, die Informationen und Erklärungen zu den jeweiligen Begriffen breithalten. Mithilfe der recherchierten Informationen versuchen die Schüler*innen Merkmale, Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen den aufgeführten Begriffen herauszuarbeiten. Gleichzeitig geht es um die Erarbeitung einer Begriffsbestimmung, die schließlich im Plenum vorgestellt und diskutiert werden kann. Die Ergebnispräsentation kann mündlich, oder gestaltet auf Plakaten umgesetzt werden.
Als inhaltlicher Input und zur Vorbereitung auf die Aufgabeneinheit stehen Lehrenden die Seiten 50-68 der Power-Point-Präsentation Modulbox_Auf Hate Speech und Fake News reagieren zur Verfügung. Zudem wird Lehrenden zur Orientierung ein Lösungsvorschlag für die tabellarische Unterscheidung der Begriffsbestimmungen (Arbeitsblatt 4_b: Vergleich Begriffe) geboten.
Downloadbereich:
Zur Modulbox Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren
Zum Downloadbereich auf der Seite des Deutschen Volkshochschul-Verbands
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 30-45 min
- Methode:
- offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Hatespeech-Motive, Opfer von Hatespeech, Videoanalyse, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Kennenlernen verschiedener Motive von Hatespeech
- Entwicklung eines Bewusstseins dafür, dass Hatespeech Menschen herabwürdigt und in ihrer Würde verletzt
- Möglichkeit der Perspektivübernahme durch Schilderung der Betroffenen (Aufbau von Empathie)
- Sozialkompetenz
- diskutieren und debattieren
- Austausch von Meinungen und eigenen Erfahrungen
Material:
- Für Lehrende: Handreichung „Motive von Hatespeech“
- Internetfähiges Gerät & Beamer/Smartboard
- Mobile Endgeräte (Tablets)
- Videobeitrag No Hate Speech Kampagne – Hate is Random auf dem Kanal wow!ungefiltert, YouTube
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Den Schüler*innen wird ein Video gezeigt (Statements Betroffener von Hatespeech). In diesem wird deutlich: Hatespeech ist vielfältig und hat verschiedene Motive. Im Anschluss können im offenen Klassengespräch folgende Impulsfragen diskutiert werden:
- Warum werden die im Video dargestellten Personen angefeindet?
- Gegen welche Gruppen richtet sich Hatespeech?
- Wie reagieren die Betroffenen?
- Welchen anderen Reaktionen auf Hatespeech seid ihr schon mal begegnet?
Zur abschließenden „Wissenssicherung“ kann optional ein Tafelbild / ein Plakat erstellt werden, auf dem die vielseitigen Motive von Hatespeech gesammelt werden. Lehrenden steht hierfür eine Handreichung zur Verfügung, die eine Übersicht mit den verschiedenen Motiven von Hatespeech bereithält. Die Übersicht kann auch als Handout an die Schüler*innen verteilt werden.
- HANDOUT_Motive von Hatespeech P
Downloadbereich:
HANDOUT_Motive von Hatespeech P
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 45 min
- Methode:
- Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Kommentaranalyse, Kommentarmerkmale, Social Media, Medienreflexion, Sprachanalyse
Kompetenzen:
- Unterscheidung zwischen offenkundiger & subtiler Hatespeech
- Inhaltliche und sprachliche Analyse von Kommentaren
- Kritische Reflexion der Kommentare hinsichtlich ihrer sprachlichen Formulierung & potenziellen Wirkung
- Reflexion von Werten und Normen des sozialen Miteinanders (online & offline)
- Diskutieren und debattieren
- Austausch von Meinungen und Erfahrungen
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt mit Kommentaren „Erscheinungsformen von Hatespeech“
- Stifte
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Im Arbeitsblatt „Erscheinungsformen von Hatespeech" sind verschiedene Kommentare und Screenshots aus bekannten sozialen Netzwerken zusammengestellt.
Diese werden von den Schüler*innen in Einzelarbeit auf dem Arbeitsblatt analysiert. Dabei gibt es folgende Orientierungsfragen:
- Wie ist die Hassrede formuliert?
- Wie wirkt die Hassrede auf euch? Würde sie euch verletzen?
- Gegen welche Werte verstößt Hatespeech eurer Meinung nach?
Im anschließenden Klassengespräch werden die Orientierungsfragen und die entsprechenden Gedanken und Assoziationen unter den Schüler*innen diskutiert und ausgetauscht. Es wird dafür sensibilisiert, dass Hatespeech viele Gesichter hat und sich häufig auch subtil als vermeintlicher Humor/Sarkasmus tarnt. Die Kernaussage ist dabei jedoch gleichermaßen verletzend und diskriminierend. Orientierungsfragen dienen der Reflexion. Die Schüler*innen werden befähigt, auch subtile Hatespeech zu erkennen und diese kritisch einzuordnen. Zur Vorbereitung auf die Moderation des Klassengesprächs steht Lehrenden die Playlist: Die vielen „Gesichter“ von Hatespeech – Erscheinungsformen von Hatespeech im Netz im Dossier-Bereich Mediensammlung zur Verfügung. Die Playlist enthält die Beispiele des Arbeitsblattes, ergänzt um inhaltliche Hinweise und Anmerkungen.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 90 min
- Methode:
- Gruppenarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Hilfestrukturen, Handlungsempfehlungen, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Erarbeiten & kritisches Reflektieren von Handlungsempfehlungen im Umgang mit Hatespeech
- Recherche
- Aufbau von Hilfestrukturen & Orientierung (Kennenlernen von Handlungsoptionen)
- Diskutieren & debattieren
- Austausch von Meinungen und Erfahrungen
Material:
- Zettel, Papier
- Stifte
- Plakat
- Internetfähiges Gerät/Beamer und/oder mobile Endgeräte
- Beitrag Was tun gegen Hetze im Netz? auf handysektor.de
- für Lehrende: Handreichung „Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Hatespeech“
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen erarbeiten in Kleingruppen Handlungsoptionen für einen sicheren und kompetenten Umgang mit Hatespeech. Dabei sollen sie zunächst mögliche Handlungsoptionen sammeln und anschließend überlegen, welche Vor- und Nachteile die entsprechenden Handlungsoptionen mit sich bringen. An der Tafel wird schließlich ein großes Plakat aufgehängt, auf dem die Schüler*innen ihre Handlungsempfehlungen notieren können. Im offenen Klassengespräch werden diese hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile nochmals gemeinsam diskutiert und ggf. ergänzt. Das Ergebnis dieser offenen Diskussion kann schließlich auch auf dem Plakat schriftlich festgehalten werden.
Im Anschluss können die Schüler*innen ihre zusammengetragenen Ergebnisse mit den Handlungsempfehlungen des medienpädagogischen Angebots handysektor.de abgleichen und ggf. weiter ergänzen. Für Lehrende steht eine Handreichung/ein Lösungsvorschlag zur Verfügung mit möglichen Handlungsempfehlungen sowie entsprechenden Vor- und Nachteilen.
- HANDOUT_Lehrende_Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Hatespeech P
Downloadbereich:
HANDOUT_Lehrende_Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Hatespeech P
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Kunst, Politische Bildung
- Dauer:
- 60 min (ohne Kreativaufgaben)
- Methode:
- Gruppenarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Gegenrede, Counterspeech, Hilfestrukturen, Handlungsoptionen, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Kennenlernen & kritisches Reflektieren der Handlungsoption „Kontern“ (Gegenrede)
- Recherche
- Aufbau von Hilfestrukturen
- Diskutieren & debattieren
- Austausch von Meinungen
Material:
- Zettel, Papier
- Stifte
- Internetfähiges Gerät/Beamer und/oder mobile Endgeräte
- Konterdesk auf der Website No Hate Speech der Neuen deutschen Medienmacher*innen
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen besuchen den Konterdesk der No Hate Speech Movement. Dort werden acht Konterbereiche unterschieden. Die Schüler*innen teilen sich in Kleingruppen auf die acht Bereiche auf und suchen sich zwei bis drei Konterbeispiele aus ihrem Bereich heraus. Schließlich wird in den Kleingruppen überlegt, inwieweit die Memebeispiele geeignet sind, um auf Hatespeech zu reagieren. Im offenen Klassengespräch werden die ausgewählten Beispiele von den einzelnen Gruppen vorgestellt (exemplarisch werden diese am Beamer gezeigt) und schließlich im Plenum diskutiert. Dabei können folgende Impulsfragen gestellt werden:
- Warum ist Gegenrede im Fall von Hatespeech wichtig?
- Welche Vor- und Nachteile hat die humorvolle Art des Konterns? (Memes)
In der Diskussion kommen die Schüler*innen zu der Erkenntnis, dass Gegenrede im Umgang mit Hatespeech wichtig ist, jedoch auch nachteilige Effekte haben kann. Es wird dafür sensibilisiert, dass Reaktionen auf Hatespeech sorgfältig bedacht und auch immer unter Priorisierung der eigenen Sicherheit im Netz gewählt werden sollten. Optional kann abschließend im Rahmen einer Kreativaufgabe ein eigenes Meme inhaltlich sowie visuell entworfen werden, das die Schüler*innen dann vor der Klasse präsentieren. Letzteres ist auch in Form einer Hausaufgabe möglich.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 60-75 min
- Methode:
- Placemat, Gruppenarbeit, offenes Klassengespräch, Rundgang, Ergebnisvorstellung
- Stichwörter:
- Verhaltenskodex, Hilfestrukturen, Medienreflexion, Wertereflexion
Kompetenzen:
- Reflektieren von Werten & Normen des sozialen Miteinanders im Netz
- Entwicklung von Kommunikationsregeln für einen verantwortungsbewussten Medienumgang und ein respektvolles Miteinander im Netz
- Reflexion des eigenen Medienhandelns
- Diskutieren & debattieren
- Austausch von Meinungen
Material:
- Zettel, Papier
- Plakat
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen verfassen in Kleingruppen (4 Schüler*innen) auf einem Plakat eigene Regeln für einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Hatespeech im Netz. Dabei arbeiten sie nach der Methode des Placemat. Jede Vierergruppe erhält ein großes Blatt Papier, das in vier Bereiche unterteilt ist. Pro Bereich gibt es eine Frage:
- Mit welchem Verhalten kann man Hatespeech im Netz vorbeugen? (wie wird man nicht zum Täter?)
- Was können Betroffene tun? Wie können sich Betroffene verhalten?
- Was können soziale Netzwerke tun?
- Was kann ich als Mitlesende*r von Hatespeech tun?
Jedes Gruppenmitglied notiert zunächst für seine Bereichsfrage Antworten und Vorschläge. Das Papier/Plakat wird dann dreimal gedreht, sodass jedes Mitglied zu jeder Frage seine Gedanken und Anregungen festhalten bzw. die Antworten der anderen Gruppenmitglieder ergänzen kann. Im Anschluss notieren die Gruppenmitglieder in der Mitte ihres Blattes/Plakats, basierend auf ihren Gedanken und Stichpunkten, einen Kodex für den Umgang mit Hatespeech. Schließlich stellt jede Gruppe ihr Kodex-Plakat vor der Klasse vor. Im offenen Klassengespräch können die Plakate schließlich offen diskutiert und gemeinschaftlich ergänzt werden. Basierend auf allen Kodex-Entwürfen kann ein gemeinsamer Klassenkodex entworfen werden, der entweder auf einem separaten Plakat oder an der Tafel / auf dem Smartboard verschriftlicht wird.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 30-45 min
- Methode:
- Brainstorming, Stimmungsbild erstellen (Mindmap/Tafelbild), Klassengespräch
- Stichwörter:
- Mediennutzung, Medienwahrnehmung, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Reflexion der eigenen Mediennutzung & Wahrnehmung von Hatespeech
- Austausch von Meinungen & Erfahrungen
- Möglichkeit zur gegenseitigen Perspektivübernahme unter den Schüler*innen
- Sozialkompetenz
Material:
- Tafel/Board/Plakat
- Kreide/Stift
- Papier/Zettel
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen bekommen zum Einstieg folgende Impulsfragen gestellt:
- Habt ihr Hass im Netz schon einmal wahrgenommen? (kann mündlich per Handzeichen abgestimmt werden)
- Wo sind euch schon mal Hasskommentare begegnet? Worauf haben sich diese bezogen?
- Was verbindet ihr mit der Bezeichnung Hatespeech?
Die Schüler*innen können ihre Gedanken zu den gestellten Fragen (2. & 3. Frage) stichwortartig auf Zettel schreiben. Im Anschluss werden diese in einer großen Mindmap an der Tafel / auf einem Plakat zusammengetragen. Im Klassengespräch werden die jeweiligen Gedanken und Erfahrungen in einem offenen Gespräch ausgewertet.
Die Lehrkraft kann die Impulsfrage(n) mündlich stellen oder für die Schüler*innen ersichtlich an die Tafel schreiben. Im offenen Assoziations- und Meinungsaustausch fungiert die Lehrkraft als Moderatorin oder Moderator. Den Schüler*innen sollte Zeit gegeben werden, wenn sie über Negativerfahrungen sprechen. Hierbei wird das wechselseitige Verständnis unter den Schüler*innen gefördert.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 45 min
- Methode:
- Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Cybermobbing, Social Media, Kommentaranalyse, Kommentarmerkmale, Medienreflexion
Kompetenzen:
- sprachliche & inhaltliche Analyse von Kommentaren
- kritische Reflexion von Social-Media-Kommentaren hinsichtlich ihrer sprachlichen Formulierung & potenziellen Wirkung
- diskutieren und debattieren
- Unterscheidung zwischen Hatespeech & Cybermobbing als Formen digitaler Gewalt
- Vertiefung der Merkmale von Hatespeech & Cybermobbing
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt „Cybermobbing und Hatespeech“
- Für Lehrende: Handreichung „Cybermobbing und Hatespeech“
- Tafel/Board/Plakat (optional)
- Kreide/Stift (optional)
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen bekommen ein Arbeitsblatt mit verschiedenen Kommentaren, die miteinander verglichen werden.
Als Hilfestellung bekommen sie folgende Orientierungsfragen:
- An wen richtet sich der Hass in der Nachricht / im Kommentar?
- Worauf bezieht sich die Hassbotschaft?
- Wie ist die Nachricht / der Kommentar formuliert?
Die Assoziationen und Gedanken zu den einzelnen Kommentaren können auf dem entsprechenden Arbeitsblatt schriftlich notiert werden. Anschließend werden die Antworten/Erkenntnisse im offenen Klassengespräch ausgetauscht. Dabei sind folgende Gesprächsimpulse möglich:
- Worin unterscheiden sich die Kommentare?
- Welchen Oberbegriff würdet ihr den Kommentaren geben? (Hatespeech oder Cybermobbing)
- Einige der Kommentare beziehen sich auf Einzelpersonen, andere auf ganze Gruppen. Welche Gruppen werden angefeindet?
- Alle Nachrichten/ Kommentare transportieren Abneigung bzw. Hass. Welche (An)sprache wird hierbei gewählt?
- Würden euch die Kommentare verletzen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Im Klassengespräch fungiert die Lehrkraft als Moderatorin oder Moderator. Mithilfe der Impulsfragen lässt sich im Klassengespräch herausarbeiten, dass die Kommentare sich zwei Gruppen (Hatespeech & Cybermobbing) zuordnen lassen, die wiederum bestimmte Merkmale aufweisen. Lehrenden steht eine Handreichung zur Verfügung, in der die Beispielkommentare mit Anmerkungen und dem Hinweis auf das entsprechende Phänomen (Cybermobbing oder Hatespeech) abgebildet sind. Zudem enthält die Handreichung kompakte Informationen zu beiden Netzphänomenen, die eine Abgrenzung erleichtern sollen. Optional kann im Anschluss des Klassengespräches eine Übersicht / ein Plakat erstellt werden, in der bzw. auf dem Cybermobbing und Hatespeech einander gegenübergestellt werden.
- HANDOUT_Lehrende_Cybermobbing und Hatespeech P
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 45 min
- Methode:
- Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Cybermobbing, Hass, Hasspropaganda, Medienreflexion
Hinweis:
Diese Aufgabeneinheit wurde unter der Bezeichnung „Vergleich Begriffe“ im Rahmen der Modulbox Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren vom Deutschen Volkshochschulverband und der Grimme-Akademie erstellt und konzipiert. Die Modulbox stellt in Form einer Power-Point Informationen und Erklärungen zu den Begriffen Hatespeech und Fake News kostenlos zur Verfügung. Zudem werden Arbeitsblätter angeboten, die in Workshops bearbeitet werden können. Die Präsentation hält verschiedene Quellen und Links zu Webseiten und Institutionen bereit, die für die inhaltliche Vorbereitung im Hinblick auf die Themen Hatespeech und Fake News nützlich und hilfreich sind. Die vollständige Modulbox kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Zur Modulbox Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren
Zum Download der Unterlagen zur Modulbox auf der Seite des Deutschen Volkshochschul-Verbands
Kompetenzen:
- Definition & Abgrenzung des Begriffs Hatespeech
- Unterscheidung verschiedener Formen digitaler Gewalt
- Recherche
- Diskussion, Austausch
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt „Vergleich Begriffe“, Linkliste (Modulbox, Power-Point-Präsentation, S. 54)
- Für Lehrende: Handreichung „Vergleich Begriffe“ (Modulbox, Power-Point-Präsentation, S. 50-68 zur inhaltlichen Vorbereitung)
- Internetfähige Geräte zum Recherchieren / mobile Endgeräte
- Plakate
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen bearbeiten in Einzel- oder Gruppenarbeit eine Begriffstabelle (Arbeitsblatt 4_b: Vergleich Begriffe, Bestandteil der Power-Point-Präsentation Modulbox_Auf Hate Speech und Fake News reagieren, S. 54), in der die Begriffe Hatespeech, Cybermobbing und Hasspropaganda unterschieden werden. Hierfür können sie im Internet zu den einzelnen Begriffen recherchieren. Als Hilfestellung bekommen sie eine Liste mit Internetseiten, die Informationen und Erklärungen zu den jeweiligen Begriffen breithalten. Mithilfe der recherchierten Informationen versuchen die Schüler*innen Merkmale, Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen den aufgeführten Begriffen herauszuarbeiten. Gleichzeitig geht es um die Erarbeitung einer Begriffsbestimmung, die schließlich im Plenum vorgestellt und diskutiert werden kann. Die Ergebnispräsentation kann mündlich, oder gestaltet auf Plakaten umgesetzt werden.
Als inhaltlicher Input und zur Vorbereitung auf die Aufgabeneinheit stehen Lehrenden die Seiten 50-68 der Power-Point-Präsentation Modulbox_Auf Hate Speech und Fake News reagieren zur Verfügung. Zudem wird Lehrenden zur Orientierung ein Lösungsvorschlag für die tabellarische Unterscheidung der Begriffsbestimmungen (Arbeitsblatt 4_b: Vergleich Begriffe) geboten.
Downloadbereich:
Zur Modulbox Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren
Zum Downloadbereich auf der Seite des Deutschen Volkshochschul-Verbands
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 30-45 min
- Methode:
- offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Hatespeech-Motive, Opfer von Hatespeech, Videoanalyse, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Kennenlernen verschiedener Motive von Hatespeech
- Entwicklung eines Bewusstseins dafür, dass Hatespeech Menschen herabwürdigt und in ihrer Würde verletzt
- Möglichkeit der Perspektivübernahme durch Schilderung der Betroffenen (Aufbau von Empathie)
- Sozialkompetenz
- diskutieren und debattieren
- Austausch von Meinungen und eigenen Erfahrungen
Material:
- Für Lehrende: Handreichung „Motive von Hatespeech“
- Internetfähiges Gerät & Beamer/Smartboard
- Mobile Endgeräte (Tablets)
- Videobeitrag No Hate Speech Kampagne – Hate is Random auf dem Kanal wow!ungefiltert, YouTube
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Den Schüler*innen wird ein Video gezeigt (Statements Betroffener von Hatespeech). In diesem wird deutlich: Hatespeech ist vielfältig und hat verschiedene Motive. Im Anschluss können im offenen Klassengespräch folgende Impulsfragen diskutiert werden:
- Warum werden die im Video dargestellten Personen angefeindet?
- Gegen welche Gruppen richtet sich Hatespeech?
- Wie reagieren die Betroffenen?
- Welchen anderen Reaktionen auf Hatespeech seid ihr schon mal begegnet?
Zur abschließenden „Wissenssicherung“ kann optional ein Tafelbild/ ein Plakat erstellt werden, auf dem die vielseitigen Motive von Hatespeech gesammelt werden. Lehrenden steht hierfür eine Handreichung zur Verfügung, die eine Übersicht mit den verschiedenen Motiven von Hatespeech bereithält. Die Übersicht kann auch als Handout an die Schüler*innen verteilt werden.
- HANDOUT_Motive von Hatespeech P
Downloadbereich:
HANDOUT_Motive von Hatespeech P
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 45 min
- Methode:
- Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Kommentaranalyse, Kommentarmerkmale, Social Media, Medienreflexion, Sprachanalyse
Kompetenzen:
- Unterscheidung zwischen offenkundiger & subtiler Hatespeech
- Inhaltliche und sprachliche Analyse von Kommentaren
- Kritische Reflexion der Kommentare hinsichtlich ihrer sprachlichen Formulierung & potenziellen Wirkung
- Reflexion von Werten und Normen des sozialen Miteinanders (online & offline)
- Diskutieren und debattieren
- Austausch von Meinungen und Erfahrungen
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt mit Kommentaren „Erscheinungsformen von Hatespeech“
- Stifte
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Im Arbeitsblatt „Erscheinungsformen von Hatespeech" sind verschiedene Kommentare und Screenshots aus bekannten sozialen Netzwerken zusammengestellt.
Diese werden von den Schüler*innen in Einzelarbeit auf dem Arbeitsblatt analysiert. Dabei gibt es folgende Orientierungsfragen:
- Wie ist die Hassrede formuliert?
- Wie wirkt die Hassrede auf euch? Würde sie euch verletzen?
- Gegen welche Werte verstößt Hatespeech eurer Meinung nach?
Im anschließenden Klassengespräch werden die Orientierungsfragen und die entsprechenden Gedanken und Assoziationen unter den Schüler*innen diskutiert und ausgetauscht. Es wird dafür sensibilisiert, dass Hatespeech viele Gesichter hat und sich häufig auch subtil als vermeintlicher Humor/Sarkasmus tarnt. Die Kernaussage ist dabei jedoch gleichermaßen verletzend und diskriminierend. Orientierungsfragen dienen der Reflexion. Die Schüler*innen werden befähigt, auch subtile Hatespeech zu erkennen und diese kritisch einzuordnen. Zur Vorbereitung auf die Moderation des Klassengesprächs steht Lehrenden die Playlist: Die vielen „Gesichter“ von Hatespeech – Erscheinungsformen von Hatespeech im Netz im Dossier-Bereich Mediensammlung zur Verfügung. Die Playlist enthält die Beispiele des Arbeitsblattes, ergänzt um inhaltliche Hinweise und Anmerkungen.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 90 min
- Methode:
- Gruppenarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Hilfestrukturen, Handlungsempfehlungen, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Erarbeiten & kritisches Reflektieren von Handlungsempfehlungen im Umgang mit Hatespeech
- Recherche
- Aufbau von Hilfestrukturen & Orientierung (Kennenlernen von Handlungsoptionen)
- Diskutieren & debattieren
- Austausch von Meinungen und Erfahrungen
Material:
- Zettel, Papier
- Stifte
- Plakat
- Internetfähiges Gerät/Beamer und/oder mobile Endgeräte
- Beitrag Was tun gegen Hetze im Netz? auf handysektor.de
- für Lehrende: Handreichung „Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Hatespeech“
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen erarbeiten in Kleingruppen Handlungsoptionen für einen sicheren und kompetenten Umgang mit Hatespeech. Dabei sollen sie zunächst mögliche Handlungsoptionen sammeln und anschließend überlegen, welche Vor- und Nachteile die entsprechenden Handlungsoptionen mit sich bringen. An der Tafel wird schließlich ein großes Plakat aufgehängt, auf dem die Schüler*innen ihre Handlungsempfehlungen notieren können. Im offenen Klassengespräch werden diese hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile nochmals gemeinsam diskutiert und ggf. ergänzt. Das Ergebnis dieser offenen Diskussion kann schließlich auch auf dem Plakat schriftlich festgehalten werden.
Im Anschluss können die Schüler*innen ihre zusammengetragenen Ergebnisse mit den Handlungsempfehlungen des medienpädagogischen Angebots handysektor.de abgleichen und ggf. weiter ergänzen. Für Lehrende steht eine Handreichung/ein Lösungsvorschlag zur Verfügung mit möglichen Handlungsempfehlungen sowie entsprechenden Vor- und Nachteilen.
- HANDOUT_Lehrende_Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Hatespeech P
Downloadbereich:
HANDOUT_Lehrende_Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Hatespeech P
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Kunst, Politische Bildung
- Dauer:
- 60 min (ohne Kreativaufgaben)
- Methode:
- Gruppenarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Gegenrede, Counterspeech, Hilfestrukturen, Handlungsoptionen, Medienreflexion
Kompetenzen:
- Kennenlernen & kritisches Reflektieren der Handlungsoption „Kontern“ (Gegenrede)
- Recherche
- Aufbau von Hilfestrukturen
- Diskutieren & debattieren
- Austausch von Meinungen
Material:
- Zettel, Papier
- Stifte
- Internetfähiges Gerät/Beamer und/oder mobile Endgeräte
- Konterdesk auf der Website No Hate Speech der Neuen deutschen Medienmacher*innen
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen besuchen den Konterdesk der No Hate Speech Movement. Dort werden acht Konterbereiche unterschieden. Die Schüler*innen teilen sich in Kleingruppen auf die acht Bereiche auf und suchen sich zwei bis drei Konterbeispiele aus ihrem Bereich heraus. Schließlich wird in den Kleingruppen überlegt, inwieweit die Memebeispiele geeignet sind, um auf Hatespeech zu reagieren. Im offenen Klassengespräch werden die ausgewählten Beispiele von den einzelnen Gruppen vorgestellt (exemplarisch werden diese am Beamer gezeigt) und schließlich im Plenum diskutiert. Dabei können folgende Impulsfragen gestellt werden:
- Warum ist Gegenrede im Fall von Hatespeech wichtig?
- Welche Vor- und Nachteile hat die humorvolle Art des Konterns? (Memes)
In der Diskussion kommen die Schüler*innen zu der Erkenntnis, dass Gegenrede im Umgang mit Hatespeech wichtig ist, jedoch auch nachteilige Effekte haben kann. Es wird dafür sensibilisiert, dass Reaktionen auf Hatespeech sorgfältig bedacht und auch immer unter Priorisierung der eigenen Sicherheit im Netz gewählt werden sollten. Optional kann abschließend im Rahmen einer Kreativaufgabe ein eigenes Meme inhaltlich sowie visuell entworfen werden, das die Schüler*innen dann vor der Klasse präsentieren. Letzteres ist auch in Form einer Hausaufgabe möglich.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 60-75 min
- Methode:
- Placemat, Gruppenarbeit, offenes Klassengespräch, Rundgang, Ergebnisvorstellung
- Stichwörter:
- Verhaltenskodex, Hilfestrukturen, Medienreflexion, Wertereflexion
Kompetenzen:
- Reflektieren von Werten & Normen des sozialen Miteinanders im Netz
- Entwicklung von Kommunikationsregeln für einen verantwortungsbewussten Medienumgang und ein respektvolles Miteinander im Netz
- Reflexion des eigenen Medienhandelns
- Diskutieren & debattieren
- Austausch von Meinungen
Material:
- Zettel, Papier
- Plakat
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Schüler*innen verfassen in Kleingruppen (4 Schüler*innen) auf einem Plakat eigene Regeln für einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Hatespeech im Netz. Dabei arbeiten sie nach der Methode des Placemat. Jede Vierergruppe erhält ein großes Blatt Papier, das in vier Bereiche unterteilt ist. Pro Bereich gibt es eine Frage:
- Mit welchem Verhalten kann man Hatespeech im Netz vorbeugen? (wie wird man nicht zum Täter?)
- Was können Betroffene tun? Wie können sich Betroffene verhalten?
- Was können soziale Netzwerke tun?
- Was kann ich als Mitlesende*r von Hatespeech tun?
Jedes Gruppenmitglied notiert zunächst für seine Bereichsfrage Antworten und Vorschläge. Das Papier/Plakat wird dann dreimal gedreht, sodass jedes Mitglied zu jeder Frage seine Gedanken und Anregungen festhalten bzw. die Antworten der anderen Gruppenmitglieder ergänzen kann. Im Anschluss notieren die Gruppenmitglieder in der Mitte ihres Blattes/Plakats, basierend auf ihren Gedanken und Stichpunkten, einen Kodex für den Umgang mit Hatespeech. Schließlich stellt jede Gruppe ihr Kodex-Plakat vor der Klasse vor. Im offenen Klassengespräch können die Plakate schließlich offen diskutiert und gemeinschaftlich ergänzt werden. Basierend auf allen Kodex-Entwürfen kann ein gemeinsamer Klassenkodex entworfen werden, der entweder auf einem separaten Plakat oder an der Tafel / auf dem Smartboard verschriftlicht wird.
- Fach:
- Deutsch, Ethik, GeWi, Politische Bildung
- Dauer:
- 60-75 min
- Methode:
- Brainstorming, Einzelarbeit, offenes Klassengespräch
- Stichwörter:
- Politischer Extremismus, Rechtsextremismus, Medienreflexion, Medienkritik, Kommentarmerkmale, Kommentaranalyse, Sprachanalyse, Social Media, Netzpropaganda
Kompetenzen:
- Text- und Sprachanalyse
- Erkennen subtiler Propaganda auf Social Media
- Medienreflexion
Material:
- Für Schüler*innen: Arbeitsblatt „Politischer Extremismus auf Social Media“
- Für Lehrende: Handreichung „Politischer Extremismus auf Social Media“
- Stifte
- Tafel/Smartboard
Möglicher Ablauf und didaktische Hinweise:
Die Lehrkraft kann zunächst folgende Impulsfrage stellen:
- Wer von euch hat schon mal (politisch) extremistische Inhalte/Kommentare auf Social Media wahrgenommen?
- Worauf haben sich die jeweiligen Inhalte/Kommentare bezogen?
Die Impulsfragen können in einem offenen Austausch besprochen/diskutiert werden.
Anschließend bekommen die Schüler*innen jeweils ein Arbeitsblatt, auf dem verschiedene Instagram-Postings abgebildet sind.
Mithilfe verschiedener Orientierungsfragen überlegen die Schüler*innen, welche Botschaft die jeweiligen Postings vermitteln und wie diese sprachlich formuliert sind. Ihre Gedanken können sie auf dem Arbeitsblatt schriftlich festhalten. In einem offenen Klassengespräch werden die Antworten und Überlegungen besprochen/diskutiert. Möglich ist, dass einige der Schüler*innen über die politischen Hintergründe und Intentionen der dargestellten Personen (Chris Ares) und des Formats Flinkfeed informiert sind und ihre Antworten dementsprechend eingeordnet haben. Falls die dargestellten Profile und ihre politischen Ausrichtungen den Schüler*innen jedoch gänzlich unbekannt sind, sollte die Lehrkraft einen diesbezüglichen Input geben. Hierfür steht der Lehrkraft eine Handreichung zur Verfügung, die Hinweise zu den einzelnen Kommentaren und den dort abgebildeten Personen und Gruppen bereithält.
- HANDOUT_Lehrende_Politischer Extremismus und Hatespeech P
Nach dem Input können die Antworten und Anmerkungen zu den Kommentaren nochmals überdacht, gemeinschaftlich diskutiert und kritisch eingeordnet werden. Dabei kann die Lehrkraft folgende, zusätzliche Impulsfragen stellen:
- Inwiefern würdet ihr die Kommentare als Form von Propaganda wahrnehmen?
- Lässt sich aus den Kommentaren/Postings eine Abneigung gegenüber bestimmten Gesellschafts- bzw. Menschengruppen ableiten? Woran würdest/würdet du/ihr das festmachen?
Der Lehrkraft kommt im offenen Klassengespräch eine moderierende Funktion zu. Ziel ist es, die Schüler*innen dafür zu sensibilisieren, dass politischer Extremismus auf Social Media häufig sehr subtil stattfindet, die Grundaussagen jedoch gefährlich und menschenfeindlich sind. Bestimmte Propaganda- und Anwerbstrategien sollen durchschaut und kritisch eingeordnet werden.
Lena Wandner studierte Kinder- und Jugendmedien an der Universität Erfurt. Ihre Arbeits- und Interessenschwerpunkte liegen in der Medienwirkungsforschung und dem Bereich des Jugendmedienschutzes. 2020 unterstützte sie die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) in redaktionellen Tätigkeiten als Autorin für den fsf blog sowie den Medienradar. Seit 2021 ist sie in der Jugendschutzabteilung der ProSiebenSat.1 Group tätig.
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