Dossier

Umweltfaktor Digitalisierung – Wie grün ist unser Medienverhalten?

[Bild: tweetypics, Pixabay]

Nur wenige Themen polarisieren derzeit so stark wie der Klimawandel – und die unterschiedlichen Perspektiven der Kinder und Jugendlichen darauf treffen in Ihrem Klassenzimmer aufeinander.

Die einen widmen sich voll und ganz dem Engagement für Klimagerechtigkeit, andere setzen auf eine ökologisch bewusste Lebenshaltung, wieder andere auf technische Lösungen, die uns aus der Krise helfen sollen. Emotionen schwanken dabei zwischen Frustration und Hoffnung. Manche zeigen auch eine Antihaltung und feiern Egoismus und Verschwendung. Andere neigen zum Fatalismus, weil sie denken, eh nichts ändern zu können. Manche Schüler:innen müssen sich schlicht mit anderen Themen beschäftigen und wieder andere sehen keinen Handlungsspielraum in ihrer finanziellen Lebenslage.   

Gemeinsam ist vielen ­­– Heranwachsenden wie auch Erwachsenen – ein Gefühl der Überforderung. Das ist nicht verwunderlich. Schließlich müssen globale Probleme auch übergreifend gelöst werden und so stehen sowohl die internationale Politik als auch die Großunternehmen als Hauptverursacher der Umweltverschmutzung in der Pflicht, verantwortlich zu handeln. Einzelne können die Rettung der Welt nicht auf ihre Schultern nehmen. Aus Überforderung entsteht Druck und dieser erschwert erkenntnisoffene Reflexion. Das ist fatal in einer Welt, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt für die Lösung globaler Probleme unabdingbar ist.

Als Lehrkraft kommt Ihnen in diesem Spannungsfeld eine interessante Position zu. Sofern es der Lehrplan zulässt, können Sie der Diskussion Raum geben, die verschiedenen Perspektiven sammeln, moderieren und vertiefen. Sie können Ihre Schüler:innen darin unterstützen, ihren Kenntnisstand zu erweitern, kontroverse Sichtweisen zuzulassen und Denkprozesse in Gang zu setzen.

Dieses Dossier möchte Sie bei dieser Aufgabe unterstützen und richtet den Fokus auf den Themenkomplex „Umweltfaktor Digitalisierung“. Es bietet Hintergrundwissen zum Klimanotstand und Klimakompetenz in Form von Artikeln, Interviews und Podcasts, Tipps zur umweltfreundlichen Handhabung von Medien sowie zu einem Tool zur Berechnung und Analyse des digitalen CO2-Fußabdrucks. Sie finden eine Sammlung von themenrelevanten Medienproduktionen und Social-Media-Kanälen sowie ein Erklärvideo zur Klimabilanz unserer Smartphones. Diese Materialien können direkt im Unterricht eingesetzt werden. Das Lehrmaterial hält außerdem Unterrichtseinheiten zu Grundlagen des Klimaschutzes oder zu den Auswirkungen digitaler Umweltfaktoren bereit. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Reflexion der persönlichen Einstellungen zum Thema und auf mögliche Handlungsweisen. Dabei wird auch berücksichtigt, dass viele Schüler:innen gerade bei den Themen Digitalisierung und Klimaschutz bereits über viel Expertise verfügen, die sie konstruktiv in den Unterricht einbringen können. 

Unsere Arbeit am Dossier ist Ergebnis eines Austauschprozesses über klimafreundliches Arbeiten und eine nachhaltige Mediennutzung. Bei der Vermeidung von Emissionen hat der CO2-Rechner geholfen, mit dem wir den ökologischen Fußabdruck dieses Dossiers berechnen konnten. Die Bereiche Mediennutzung, Mobilität,  Strom- und Heizverbrauch sowie Ernährung der Teammitglieder wurden mit aufgenommen. Die errechnete CO2-Bilanz wurde schließlich bei positerra ausgeglichen, wodurch der produzierte CO2-Ausstoß in Humusaufbau auf heimischen Äckern in den Boden gebracht wird.

Wir hoffen, dass dieses Dossier Ihnen bei Ihrer Arbeit eine Hilfe ist und einen Beitrag zur besseren Verständigung über den Klimawandel und die Rolle der Digitalisierung leisten kann. Das Thema „Umweltfaktor Digitalisierung“ ist komplex. Deshalb werden weitere Inhalte im Laufe des Jahres 2023 folgen.